In Filderstadt schwelt ein Streit zwischen den Landwirten und einem Teil der Bürger. Walter Bauer von der örtlichen SPD will die verdreckten Feldwege nicht länger hinnehmen. Der Stadt wirft er Untätigkeit vor. Der Bürgermeister wiederum bricht eine Lanze für die Landwirtschaft.

Filderstadt - Walter Bauer ist sauer. Immer wieder hat er auf die Verschmutzung von Feldwegen, die auch von Radfahrern und Fußgängern benutzt werden, hingewiesen. Passiert sei letztlich nicht viel, stellt er ernüchtert fest. Erst Ende November hatte er sich wieder bei der Stadtverwaltung über die von Landwirten verschmutzten Wege beschwert. Im konkreten Fall ging es um einen Weg, der vor den Toren Harthausens parallel zur B 27 verläuft.

 

Er komme zu dem Ergebnis, dass die Verwaltung dem verkehrswidrigen Verhalten der betroffenen Landwirte untätig zuschaue. „Die Verwaltung kommt ihrer Aufgabe im Bereich der Verkehrssicherung über Wochen nicht nach“, stellt er in einer E-Mail an die Stadtverwaltung fest.

Der Bürgermeister widerspricht

Offenbar seien für das Ordnungsamt weder die Menschen, die mit dem Rad unterwegs sind, noch diejenigen, die im Rollstuhl oder zu Fuß der Gefahr zu stürzen ausgeliefert seien, bedeutend.

Dem widerspricht auf Anfrage unserer Zeitung Bürgermeister Reinhard Molt vehement. „Mir liegen Gehbehinderte und Radfahrer sehr wohl am Herzen“, sagt er unter Verweis auf seine Frau, die im Rollstuhl sitzt. Im Übrigen gehöre der besagte Feldweg nicht zum Radwegenetz. Der Weg sei gereinigt und dann wieder verschmutzt worden.

Eine Lanze für die Landwirte brechen

Er müsse auch eine Lanze für die Landwirtschaft brechen, sagt der Bürgermeister: „Wir sind stolz darauf, dass wir eine so bedeutende Landwirtschaft hier haben.“ Weil die Felder intensiv genutzt würden, seien auch viele Fahrzeuge unterwegs. „Die Bauern können aber nicht vorher Folie auf den Wegen ausbreiten und diese dann nachher wieder zusammenrollen“, sagt er.

Diesen hatte zuvor bereits Walter Bauer in seinem Schreiben anklingen lassen. Nachdem Molt zum Thema eine Besprechung mit den landwirtschaftlichen Obmännern und den Fraktionschefs im Frühjahr angekündigt hatte, reagierte der SPD-Fraktionsvorsitzende wie folgt: „Sitzkreise im Frühjahr 2017 werden dieses respektlose Verhalten nicht verändern“.