In Harthausen soll den Opfern der Überflutung mit einer Mauer geholfen werden. Ein Büro hat Karten für die am meisten betroffenen Bereiche in Filderstadt erstellt.

Filderstadt - Die Bürger sollen umfassend informiert werden. Das Ingenieurbüro Winkler und Partner hat im Auftrag der Stadt Karten erstellt, auf denen festgehalten wird, wo die Bereiche liegen, die im Fall eines Starkregens am meisten betroffen sind. Die Ergebnisse werden auf der städtischen Homepage gezeigt.

 

Im Technischen Ausschuss konnte man sich schon vorab ein Bild davon machen. Offen blieb jedoch, mit welchen größeren Bauwerken man darauf reagieren will. Darüber diskutierten die Stadträte im nicht-öffentlichen Teil der Sitzung. Wie zu hören war, sprach sich der Ausschuss dafür aus, entlang der Bebauung am Brandfeld in Harthausen eine einen Meter hohe Mauer zu errichten. Sie soll das bei Starkregen von den Feldern kommende Wasser aufhalten.

Wasser soll zum Weiherbach

Von dort aus kann es dann später nach und nach in die Kanalisation abgelassen werden. Weil verschlammtes Oberflächenwasser eigentlich aber nicht in den Abwasserkanal gelangen soll, will man mittelfristig eine Leitung bauen, über die das Wasser dann gedrosselt in den Weiherbach fließt. Der Vorschlag, diese relativ lange Leitung zu sparen und das verschlammte Wasser auf die Streuobstwiesen vor den Toren Harthausens zu leiten, fand bei der Verwaltung,wie zu hören war, keinen Anklang. Am 18. Februar soll darüber öffentlich im Gemeinderat debattiert werden.

Die Häuser im Brandfeld waren im Mai und Juni vergangenen Jahres vom Hochwasser heimgesucht worden. Im Juni hatte der Starkregen auch in den Benzenäckern in Sielmingen für überschwemmte Keller gesorgt. Dort wurden bereits erste Maßnahmen, wie der Bau von Rinnen und zusätzlichen Einläufen in die Kanalisation, umgesetzt.

Generell könne man festhalten, dass nicht nur in Harthausen und Sielmingen, sondern auch in Bonlanden Wasser von den Äckern in die Häuser fließen könne, erklärte Joachim Liedl vom Büro Winkler und Partner. In Bernhausen und Plattenhardt sei diese Gefahr relativ gering. Es gebe Starkregenereignisse, die alle 30, 100 oder 1000 Jahre auftreten würden. Der Starkregen in Harthausen im Juni habe zu den Niederschlägen gehört, die alle 100 Jahre auftreten. Dabei würden stündlich 58 Liter auf den Quadratmeter fallen.

Weitere Vorschläge der Stadträte

In der öffentlich geführten Debatte wurden von den Stadträten Vorschläge zur Minimierung der Überschwemmungsgefahr gemacht. Walter Bauer (SPD) schlug vor, die Felder vor den Häusern quer zur Fließrichtung des Wassers zu beackern, räumte aber ein, dass es dazu eines Flurtausches bedürfe. Richard Briem (FW) sprach sich für die Förderung des Baus von Zisternen aus. Damit würden Bürger belohnt, die einen Beitrag zur Entlastung bei Starkregen leisten würden. „Das wäre bei einem richtigen Starkregenereignis aber nur ein Tropfen auf den heißen Stein“, sagte Tiefbauamtsleiter Norbert Branz.