Die erfolgreiche Autorenfilmerin Maren Ade bringt ihre Erfahrungen in den Regie-Studiengang an der Ludwigsburger Filmakademie ein – in einer Doppelspitze mit dem Gründungsprofessor Nico Hofmann.

Stuttgart - Die Spielfilm-Regisseurin, -Drehbuchautorin und -Produzentin Maren Ade (44), vielfach ausgezeichnet für Werke wie „Toni Erdmann“ (2016), übernimmt zum Sommersemester 2021 die künstlerische Leitung des Studienschwerpunkts Regie/Szenischer Film an der Filmakademie Baden-Württemberg in Ludwigsburg. Sie wird Teil einer Doppelsitze mit dem bisherigen Leiter Nico Hofmann (61), der die Abteilung Spielfilmregie bei der Gründung der Filmakademie 1991 aufgebaut hat.

 

Ade soll bei der Umgestaltung helfen

„Die Autorenfilmerin Maren Ade und der Produzent Nico Hofmann bilden für die Filmakademie sozusagen ein ‚Match made in Heaven‘“, erklärt Thomas Schadt, der Direktor der Filmhochschule. „Beide stehen für ein jeweils ganz eigenes filmisches Œuvre. Mit ihren individuellen Filmografien werden sie den Studienschwerpunkt formal und inhaltlich breiter aufstellen und international ausbauen. Als Leitungsteam werden sie gemeinsam die Spielfilmabteilung im Sinne unseres Strategiepapiers ‚Filmakademie 2030‘ prägen und gestalten.“ Die Filmakademie möchte sich stärker international ausrichten und auf die rasanten Wandlungen innerhalb der Film- und Medienbranche reagieren.

Maren Ade hat mit ihrem Beziehungsdrama „Alle anderen“ bei der Berlinale 2009 einen Silbernen Bären gewonnen, mit der Vater-Tochter-Geschichte den Europäischen Filmpreis sowie eine Oscar-Nominierung. Als Produzentin unterstützt sie mit ihrer Firma Komplizen Film junge Filmschaffende. Sie ist seit Jahren als Gastdozentin an der Ludwigsburger Filmakademie tätig.

Hofmann und Ade kommen aus unterschiedlichen Welten

Nico Hofmann („Solo für Klarinette“, 1998) gehört zu den wichtigsten deutschen Filmproduzenten und leitet den Ufa-Konzern. Er hat Filme wie „Der Tunnel“ und „Bornholmer Straße“ produziert, den Dreiteiler „Unsere Väter, unsere Mütter“ sowie die Serien „Ku’damm“, „Charité“ und „Deutschland ’83“. Er hat auch die filmischen Adaptionen der gleichnamigen Hape-Kerkeling-Romane „Ich bin dann mal weg“ und „Der Junge muss an die frische Luft“ in die Kinos gebracht.

„Maren ist für mich nicht nur eine der stärksten Kräfte im deutschen Film, ihre Arbeit berührt mich zutiefst, auch wenn wir aus ganz unterschiedlichen produzentischen Welten kommen“, sagt Hofmann – „aber gerade in dieser kreativen Spannung liegt eine große Chance für die Studierenden der Filmakademie.“