Die 10. Deutsch-Deutschen Filmtage im vogtländischen Plauen und im fränkischen Hof sind mit einem Besucherrekord geendet. Die Friedliche Revolution bildete einen filmischen Schwerpunkt. Und der Plan für das kommende Jahr steht bereits.

Plauen/Hof - Mit einem Besucherzuwachs sind die 10. Deutsch-Deutschen Filmtage im vogtländischen Plauen und der fränkischen Partnerstadt Hof zu Ende gegangen. Rund 3000 Kinogäste sahen sich in beiden Städten die neun Dokumentar- und Spielfilme zur jüngsten deutschen Geschichte an. Dies sei ein Plus von 500 Besuchern zum Vorjahr, teilte die Plauener Stadtverwaltung zum Abschluss des fünftägigen Festivals am Dienstagabend der Deutschen Presse-Agentur mit.

 

„Die große Nachfrage beweist, dass unser Konzept angenommen wird und das Interesse an der jüngsten deutschen Geschichte ungebrochen ist“, sagte der Plauener Kulturbürgermeister Steffen Zenner (CDU). Einen Schwerpunkt bildeten in diesem Jahr Themen zu 30 Jahren Friedliche Revolution und zur späten DDR-Geschichte.

Auch Schwieriges wird Thema

Ein besonderes Merkmal der Filmtage seien die Gesprächsrunden mit Zeitzeugen nach den Vorführungen, sagte Organisatorin Steffi Behncke vom Kulturreferat der Stadt Plauen. „Die Gäste für die Gesprächsrunden reisen aus ganz Deutschland an. Die steigenden Besucherzahlen sind eine große Anerkennung und auch Motivation, die nächsten Filmtage vorzubereiten“, ergänzte sie.

Im diesjährigen Programm kamen seit dem vergangenen Donnerstag auch schwierige Themen zur Sprache: „Wir haben zum ersten Mal das Thema DDR-Doping aufgegriffen und uns über das Kommen des Dopingexperten Hajo Seppelt sehr gefreut“, sagte Behncke. Ebenfalls vor Ort waren der Liedermacher und DDR-Dissident Stephan Krawczyk sowie Jens Hase, der über die Prager Botschaft geflüchtet war und mit dem ersten Zug im fränkischen Hof ankam. „Er sprach über seine Beweggründe, aber auch über seine Ängste während der Fahrt über das Gebiet der DDR“, sagte Behncke.

Weiter mit der deutschen Einheit

Karin Gueffroy, Mutter von Chris Gueffroy, war ebenfalls bei den Deutsch-Deutschen Filmtagen: Neun Monate vor dem Mauerfall wurde ihr Sohn an der Berliner Mauer erschossen. Er war das vorletzte Todesopfer dort. Sie berichtete vor Schülern vom 1. Mauerschützenprozess gegen die vier ehemaligen Grenzsoldaten, die für den Todesschuss angeklagt wurden.

Im kommenden Jahr wollen sich die Filmtage Mitte November 2020 mit dem Jubiläum 30 Jahre Deutsche Einheit beschäftigen. Einzelschicksale und auch das Thema Treuhand sollen laut Behncke Schwerpunkte bilden.