Erst bleibt er im Hintergrund seines Büros. Da wirkt er auf der Monitorwand schon riesig genug, wie ein antiker Gott, der einem armen Menschlein erschienen ist. Die Kamera zeigt Snowden von hinten und bleibt unterhalb der Blickachse des Riesen, sie lässt die Big-Brother-Bilder der legendären Apple-Werbekampagne anklingen und auch Michael Radfords Orwell-Verfilmung „1984“.

 

Aber dann geht der Mächtige immer näher an die Kamera heran, er wächst, während der vermeintlich Ohnmächtige zu schrumpfen scheint. Bis der Hierarch ganz nah am Objektiv ist, bis sein Kopf die ganze Wand füllt, ein Anblick, der die Albtraumwelt finsterster Märchen voll menschenfressender Riesen aufruft.

Neue Technik und das alte Böse

Ganz bewusst verknüpft Oliver Stone da die Angst vor der Macht und Übergriffigkeit der Geheimdienste in der Hightech-Welt der Datenflüsse mit mythologischen Vorstellungen von der Bedrohung durch ein vorzeitliche Böses. Nie lässt Stone, ein linker Störenfried des US-Kinos, Zweifel daran, dass er auf Seiten Snowdens steht, dass er in ihm einen Helden des Kampfs um Demokratie und Bürgerrechte sieht.

Bieder, aber nicht uninteressant zeigen Stone und Gordon-Levitt ihre Variante von Snowden: einen anfangs konservativen jungen Mann, der seinem Land im Cyberkrieg helfen möchte, aber allmählich Zweifel an den massiven Rechtsverletzungen durch die Schnüffelprogramme bekommt. Snowdens Geheimnisverrat, sein Kontakt zu Journalisten wird der redundanteste Teil des Films. Nicht, weil Stone nachlässig inszenieren würde, sondern weil seine Bilder zu längst bekannten authentischen in aussichtsloser Konkurrenz stehen. Fast von Anfang an wurde Snowdens Aufdeckungsoffensive von der Dokumentarfilmerin Laura Poitras begleitet und zum sehenswerten „Citizenfour“ verarbeitet.

„Snowden“ wirkt manchmal fast zu brav, zu bemüht, das Bekannte hysteriefrei zusammenzufassen. Hollywood war der Stoff trotzdem zu heiß. Stone bekam das Projekt nicht unter, er hat „Snowden“ hauptsächlich in München gedreht.

Erst bleibt er im Hintergrund seines Büros. Da wirkt er auf der Monitorwand schon riesig genug, wie ein antiker Gott, der einem armen Menschlein erschienen ist. Die Kamera zeigt Snowden von hinten und bleibt unterhalb der Blickachse des Riesen, sie lässt die Big-Brother-Bilder der legendären Apple-Werbekampagne anklingen und auch Michael Radfords Orwell-Verfilmung „1984“.

Aber dann geht der Mächtige immer näher an die Kamera heran, er wächst, während der vermeintlich Ohnmächtige zu schrumpfen scheint. Bis der Hierarch ganz nah am Objektiv ist, bis sein Kopf die ganze Wand füllt, ein Anblick, der die Albtraumwelt finsterster Märchen voll menschenfressender Riesen aufruft.

Neue Technik und das alte Böse

Ganz bewusst verknüpft Oliver Stone da die Angst vor der Macht und Übergriffigkeit der Geheimdienste in der Hightech-Welt der Datenflüsse mit mythologischen Vorstellungen von der Bedrohung durch ein vorzeitliche Böses. Nie lässt Stone, ein linker Störenfried des US-Kinos, Zweifel daran, dass er auf Seiten Snowdens steht, dass er in ihm einen Helden des Kampfs um Demokratie und Bürgerrechte sieht.

Bieder, aber nicht uninteressant zeigen Stone und Gordon-Levitt ihre Variante von Snowden: einen anfangs konservativen jungen Mann, der seinem Land im Cyberkrieg helfen möchte, aber allmählich Zweifel an den massiven Rechtsverletzungen durch die Schnüffelprogramme bekommt. Snowdens Geheimnisverrat, sein Kontakt zu Journalisten wird der redundanteste Teil des Films. Nicht, weil Stone nachlässig inszenieren würde, sondern weil seine Bilder zu längst bekannten authentischen in aussichtsloser Konkurrenz stehen. Fast von Anfang an wurde Snowdens Aufdeckungsoffensive von der Dokumentarfilmerin Laura Poitras begleitet und zum sehenswerten „Citizenfour“ verarbeitet.

„Snowden“ wirkt manchmal fast zu brav, zu bemüht, das Bekannte hysteriefrei zusammenzufassen. Hollywood war der Stoff trotzdem zu heiß. Stone bekam das Projekt nicht unter, er hat „Snowden“ hauptsächlich in München gedreht.

Snowden. USA, Deutschland 2016. Regie. Oliver Stone. Mit Joseph Gordon-Levitt, Shailene Woodley, Nicolas Cage, Scott Eastwood. 135 Minuten. Ab 6 Jahren.