Zwölf Jugendliche haben einen Kurzfilm mit dem Titel „Der Wald von Waldenbuch“ gedreht. Der genaue Inhalt wird noch nicht verraten, das Geheimnis wird aber bei der Premiere am 1. September gelüftet.

Waldenbuch - Filme, Serien, Dokus – während des harten Lockdowns im vergangenen Jahr war der Bildschirm für viele Jugendliche ein Fenster nach draußen. Auch die elfjährige Lea aus Waldenbuch saß öfter als gewöhnlich vor dem Fernseher und kam dabei ins Grübeln. „Weil so viel Zeit war, habe ich genauer hingeschaut“, erzählt sie. Mit dem Interesse kamen die Fragen: Wie kommt eine Sendung ins Fernsehen, und wie dreht man einen Film überhaupt?

 

Als das Waldenbucher Stadtjugendreferat im Herbst 2020 nach Teilnehmern für ein Filmprojekt suchte, war Lea sofort begeistert. In einem Team aus zwölf Jugendlichen hat sie den Kurzfilm „Der Wald von Waldenbuch“ gedreht. Alina Yklymova von der Filmakademie Ludwigsburg übernahm als Profi die Regie. „Die Handlung, das Drehbuch, die Schauspielerei und in Teilen auch die Kameraführung haben die Jungen und Mädchen mit Alinas Hilfe selbst gestaltet“, erzählt der Stadtjugendreferent Achim Böll.

Landkreis Böblingen hat Filmprojekt gefördert

Bei ihm liefen die Fäden zusammen. Denn so ganz ohne feste Vorgaben konnten die Nachwuchs-Filmer nicht loslegen. „Angestoßen und gefördert wurde das Projekt vom Landkreis Böblingen.“ Als Thema sei das Motto „Gemeinsam für Integration – Zusammenleben gestalten“ vorgegeben gewesen, berichtet er. Die Waldenbucher Jugendlichen waren sich schnell einig: Ihr Film sollte sich ums Anderssein drehen und zeigen, wie es ist, ausgegrenzt zu werden und gegen Vorurteile ankämpfen zu müssen.

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Über die Handlung wird nichts verraten, denn die Premiere des Films steht noch aus. „Wir haben es im Herbst kurz vor dem nächsten Lockdown geschafft, die letzten Szenen abzudrehen“, berichtet Achim Böll. Weil gemeinsame Treffen danach nicht mehr möglich waren, hat Alina Yklymova die Nachvertonung und den Schnitt selbst übernommen. „Das war schade, denn eigentlich sollten die Jugendlichen auch diese Erfahrungen aus dem Workshop mitnehmen“, sagt Böll.

Der Film hat eine starke Botschaft

Mit dem Ergebnis ist er trotzdem zufrieden. „Der Film ist super geworden. Er hat eine starke Botschaft“, lobt der Stadtjugendreferent. Davon können sich die Akteure und das Waldenbucher Publikum nach langer Wartezeit jetzt endlich selbst überzeugen. Die Premiere findet am Mittwoch, 1. September, im Rahmen des Open-Air-Kinos des Stadtjugendreferats auf dem Schachbrett am Waldenbucher Marktplatz statt. Der fünfminütige Kurzfilm „Der Wald bei Waldenbuch“ wird ab 19.30 Uhr als Vorfilm für den Familienfilm „Jim Knopf und die wilde 13“ gezeigt.

Im Publikum wird dann auch die elfjährige Lea mit ihrer Familie sitzen. „Ich habe den fertigen Film noch nicht gesehen und bin wahnsinnig gespannt auf das Ergebnis“, sagt sie. Lea hofft auf viele Zuschauer und reichlich Applaus. Denn auch, wenn sie jetzt weiß, dass es harte Arbeit ist, Filme zu drehen, und dass es hinter den Kulissen richtig stressig werden kann, würde die junge Waldenbucherin jederzeit wieder vor die Kamera treten: „Wir alle haben auf die eine oder andere Weise schon Situationen erlebt, in denen wir uns ausgegrenzt fühlten. In unserem Film zeigen wir, dass Freundschaft und Gemeinsamkeit das Leben leichter machen.“