Die fünf Filstalbuaba starten am 22. August zur Balkan-Express-Rallye. Doch die Tour ist nicht nur der Abenteuerlust der jungen Männer geschuldet. Mit Spenden wollen sie die Ehrenamtlichen des Kinder- und Jugendhospizdienstes unterstützen.

Kreis Göppingen - Sie haben ein echtes Abenteuer vor sich: 14 Länder in 13 Tagen. Fünf Freunde aus dem Kreis Göppingen brechen an diesem Donnerstag mit einem 22 Jahre alten VW-Bus zur Wohltätigkeits-Rallye „Balkan-Express“ – von Dresden durch Osteuropa und wieder zurück nach Salzburg – auf. Im Vorfeld und während der Tour sammeln die Filstalbuaba, wie sich die Gruppe nennt, Spenden für den ambulanten Kinder- und Jugendhospizdienst der Malteser im Stauferkreis.

 

„Wir hatten alle eine gute Kindheit und haben inzwischen gute Jobs. Deshalb wollen etwas zurückgeben“, erklärt André Kindler , der zusammen mit Marc Leuthold, Manuel Wagner, Marc Menzel und Andreas Heth zum Team gehört. Seit Monaten tingeln die Filstalbuaba, von denen keiner älter als 30 Jahre ist, durch die Region, um Spenden zu sammeln. Anfangs sei das Ziel gewesen, 5000 Euro zusammenzubekommen. Diese Messlatte wurde aber längst übersprungen.

Der Spendenrekord soll geknackt werden

Zwischenzeitlich fiel schon das nächste Ziel: die 20 000-Euro-Marke. Jetzt sollen es mehr als 31 157 Euro werden. Dieser Betrag sei der bisher höchste, der bei der Balkan-Express-Rallye von einer Gruppe gespendet worden sei, erklärt Kindler. Den Rekord möchten die Filstalbuaba knacken. Gut 33 000 Euro haben sie sich vorgenommen. Die Unterstützer bekommen, neben einer Spendenbescheinigung, Raum für Beiträge auf den Social-Media-Kanälen der Filstalbuaba, die es auf 1200 Aufrufe pro Woche bringen, oder auch einen Werbeaufkleber auf dem Bulli.

Um weitere Spender zu gewinnen, lassen sich die fünf Freunde immer wieder was Neues einfallen. So waren etwa 100 Kisten Filstalbuaba-Bier aus der Geislinger Kaiser-Brauerei ganz schnell verkauft. Einen griffigen Slogan für ihr Team haben sich die Fünf auch ausgedacht – und wachsen lassen: „Schwäbisch, sympathisch, schnurrbärtig“. Die Schnurrbärte kommen zu Beginn der Rallye allerdings wieder ab.

Den einen oder anderen „Verfahrer“ wird es wohl geben

Die Motivation der Gruppe ist aber nicht der gute Zweck allein. „Wir machen das für Ruhm und Ehre“, sagt Marc Leuthold augenzwinkernd. Und so soll der Spaß natürlich nicht zu kurz kommen. „Wir kennen uns seit Kindheitstagen“, erklärt er. Allerdings habe keiner von ihnen gelernt, eine Straßenkarte aus Papier zu lesen. Genau damit muss während der Rallye über osteuropäische Landstraßen aber navigiert werden. Autobahnen sind verboten.

Eigentlich beträgt die Strecke 4000 Kilometer. „Wir rechnen mit 5000 Kilometern plus x, weil es sicher den einen oder andern Verfahrer geben wird“, mutmaßt Leuthold. Auf die verschiedenen Aufgaben, die unterwegs erfüllt werden müssen, freuen sich die Filstalbuaba auch schon – etwa das Armdrücken auf der Motorhaube mit einem bulgarischen Lastwagenfahrer. Am Ende entscheidet ein Punktesystem, wer die Rallye gewinnt.

Marc Leuthold: Der Bulli hält bestimmt noch 800 000 Kilometer

Der VW-Bus mit einem 2,5 Liter Turbo-Diesel hat bereits 330 000 Kilometer auf dem Buckel. Der Wagen sei aber gut in Schuss, meinen die Rallye-Fahrer einhellig. Zum Kaufpreis von 2400 Euro wurden nochmals 3800 Euro in das Vehikel investiert. „Den einen oder anderen Mangel konnten wir noch auffangen“, berichtet Manuel Wagner. Unterwegs sollte also technisch nicht mehr viel schief gehen. Und falls doch? „Keiner von uns ist handwerklich begabt“, gibt Wagner zu. Der Bulli T4 verfüge aber über einen guten Motor, ergänzt Leuthold. „Der hält bestimmt noch 800 000 Kilometer“, sagt er.

Größere Sorgen als die Technik bereitet den Filstalbuaba die Zuladungsgrenze. Lediglich 700 Kilogramm dürfen inklusive der Besatzung ins Auto. Doch die fünf Jungs alleine bringen schon rund 400 Kilogramm auf die Waage. Die Ausrüstung wird also eher spartanisch ausfallen. Genächtigt werden soll im Camping-Stil um das Auto herum, beziehungsweise darin. Hotels werden keine gebucht. Die Schlafplätze im Bulli werde man wohl auslosen, verrät Kindler. „Weil wir jüngst von einem Camper gehört haben, der in den Karpaten von einem Bären getötet wurde, haben die Schlafplätze im Auto massiv an Beliebtheit gewonnen.“