Die Zahl der Flüchtlinge aus Afghanistan, die freiwillig in ihr Heimatland zurück reisen, steigt. Auch, weil sich die Rückkehr finanziell lohnt.

Titelteam Stuttgarter Zeitung: Armin Käfer (kä)

Stuttgart - Abschiebungen nach Afghanistan sind immer ein Politikum. Die Lage dort sei viel zu gefährlich, um Flüchtlingen eine Rückkehr zuzumuten, sagen Kritiker. Hunderte von Afghanen kehren jedoch freiwillig zurück – mit einer finanziellen Starthilfe vom Bund und von der Europäischen Union. Seit Anfang 2017 haben mehr als 35 000 Afghanen in Deutschland Asyl beantragt. Der Anteil derer, die hier Schutz erhalten, lag zuletzt bei knapp 40 Prozent. Die anderen, insgesamt also mehr als 20 000, wären eigentlich zur Ausreise verpflichtet. In etlichen hundert Fällen ist der Staat eingeschritten. 835 Afghanen wurden in dieser Zeit abgeschoben, allein im laufenden Jahr 161 – was regelmäßig zu Protesten führt.