Das Land Baden-Württemberg übernimmt das noch fehlende Drittel: Die durch die Corona-Pandemie besonders beanspruchten Altenpfleger bekommen nun eine Sonderprämie von bis zu 1500 Euro.

Automobilwirtschaft/Maschinenbau: Matthias Schmidt (mas)

Stuttgart - Nach dem Bund hat auch Baden-Württemberg seinen Anteil am Sonderbonus für Pflegekräfte zugesagt. Wie die Landtagsfraktion der Grünen am Donnerstagabend mitteilte, übernimmt das Land das bisher noch ungeklärte Drittel der Finanzierung. Die Beschäftigten in Altenheimen und in der ambulanten Pflege erhalten einmalig bis zu 1500 Euro als Anerkennung für ihren Einsatz während der Corona-Pandemie. Die Prämie ist steuerfrei. Die Auszahlung soll voraussichtlich ab Juli erfolgen.

 

„Den Beschäftigten in der Altenpflege, die derzeit besonders stark belastet sind, wollen wir in dieser Form nicht nur unseren Dank aussprechen, sondern ein klares Zeichen setzen: Gute Pflege ist uns mehr wert. Dieses Bekenntnis muss auch nach der Corona-Krise weiter gelten“, sagte der Fraktionsvorsitzende der Grünen im Landtag, Andreas Schwarz.

Zwei Drittel kommen von den Pflegekassen

Gesundheitsminister Manfred Lucha (Grüne) habe sich dafür stark gemacht, dass das Land die Restkosten für den Bonus übernimmt. Zuvor war offen gewesen, ob auch die Arbeitgeber in der Pflege sich daran beteiligen. Wegen der Zusatzbelastungen, beispielsweise für den Kauf von Schutzkleidung, hatten diese aber verlautbart, derzeit keine Spielräume dafür zu haben.

Zwei Drittel der Prämie werden aus den Pflegekassen finanziert, die dafür im weiteren Jahresverlauf durch einen Zuschuss aus Steuermitteln des Bundes aufgestockt werden sollen. Vollzeitbeschäftigte erhalten 1500 Euro und 1000 Euro all diejenigen, die in Küchen, Reinigungsdiensten oder Gartenpflege arbeiten und dabei mindestens ein Viertel ihrer Arbeitszeit mit den Pflegebedürftigen verbringen. Für Auszubildende sind 900 Euro vorgesehen, 500 Euro für die restlichen Beschäftigen der Pflegeeinrichtungen.

Bonus ist auf die Altenpflege beschränkt

Der Bonus ist auf Pflegekräfte in der Altenpflege beschränkt. Die im Vergleich zur Krankenpflege geringeren Gehälter haben diese Gruppe zuletzt in den Fokus der Politik gerückt. Zudem hatte Minister Lucha betont, dass in der Altenpflege die Belastungen derzeit besonders hoch seien. Laut der Grünen-Fraktion werden 30 Millionen Euro aus der Landeskasse für die Sonderprämie aufgewendet.