Es wird keine Klage gegen das Land geben: Am Freitagnachmittag haben die Veranstalter das für den 3. September geplante Konzert der russischen Operndiva auf dem Stuttgarter Schlossplatz ersatzlos abgesagt.

Stadtleben/Stadtkultur: Uwe Bogen (ubo)

Jetzt ist es offiziell: Anna Netrebko und Yusif Eyvazov werden nicht am 3. September im Ehrenhof des Neuen Schlosses auftreten. Die Deutsche Entertainment AG und C 2 Concerts beugen sich dem Willen von Landesfinanzminister Danyal Bayaz (Grüne) und haben am Freitag das Konzert ersatzlos abgesagt. Von einer Klage sehen sie ab. Auch wird keine andere Spielstätte gesucht, die sich nicht wie der Schlossplatz im Besitz des Landes befindet. In einer gemeinsamen Pressemitteilung erklären die beiden Veranstalter dennoch: „Die Einschätzung des Finanzministers, wonach ,die Durchführung des Konzertes für die Landeshauptstadt Stuttgart eine Gefahr für die öffentliche Sicherheit und Ordnung bis hin zu Straftaten und Ausschreitungen’ führen würde, teilen wir nicht.“ Dass der Landesbetrieb Vermögen und Bau Baden-Württemberg die ursprüngliche Zusage für ein Konzert im Ehrenhof zurückgezogen habe, werde „bedauert“, heißt es weiter. Ab sofort könnten die Eintrittskarten – fast 4000 waren schon verkauft worden – an den Vorverkaufsstellen zurückgegeben werden, wo das Geld zurückerstattet werde.

 

Tour startet am 22. Juli in Regensburg

Der Opernstar tritt indes woanders in Deutschland auf: In Regensburg startet Anna Netrebko am 22. Juli bei den dortigen Schlossfestspielen ihre Deutschlandtour. Weitere Auftritte sind für den 29. August in Köln und den 7. September in Hamburg geplant. Bereits im März hatte Minister Bayaz erklärt, dass der Schlossplatz nicht für die russische Sopranistin zur Verfügung stehe, solange sie sich nicht von Putin überzeugend distanziere. Danach wurden auch Sicherheitsbedenken als Absagegrund genannt.