Helukabel will auf seinem Firmengelände am Ortseingang ein neues Verwaltungsgebäude bauen. Das Planungsverfahren dafür kann ohne große Änderungen weitergehen. Eine Ackerfläche schräg gegenüber soll zum Parkplatz werden.

Hemmingen - V on hier aus werden Kabel in 29  Länder der Welt verschickt, und hier sollen einmal mehrere Hundert Menschen mehr arbeiten als heute. Die Firma Helukabel will an ihrem Stammsitz in Hemmingen ein neues Bürohaus errichten, um dort alle Verwaltungsbereiche zusammenzuführen. Jetzt wurde bekannt, dass die Firma eine landwirtschafliche Fläche schräg gegenüber zum Parkplatz machen will. Der Technische Ausschuss des Gemeinderats empfiehlt, dafür das Planungsrecht zu ändern.

 

Gleich zweimal hat sich das Gremium jüngst mit den Plänen des mittlerweile größten Gewerbesteuerzahlers der Gemeinde befasst. Der Bebauungsplan für das Verwaltungsgebäude kann demnächst beschlossen werden. Bei der Anhörungsrunde in den vergangenen Monaten seien keine wesentlichen Änderungswünsche eingegangen, wurde in der Sitzung bekannt. Das neue Gebäude soll auf dem hufeisenförmigen Gelände zwischen der Münchinger und der Schloßhaldenstraße, direkt am Kreisverkehr, entstehen. Es darf jetzt sieben Meter höher werden als nach dem gültigen Bebauungsplan möglich – bleibt aber dennoch anderthalb Meter niedriger als das Dach des angrenzenden Hochregallagers. Laut dem Bürgermeister Thomas Schäfer (CDU) hat die Firma angeregt, die nahe Bushaltestelle Schloßhaldenstraße mit dem Zusatz „Helukabel“ zu versehen.

200 Stellplätze angestrebt

Außerdem wurde jetzt bekannt, wie Helu die Autos der Beschäftigten unterbringen will: Auf einem neuen Parkplatz auf der anderen Seite der Schloßhaldenstraße. Das war im Oktober, als die Baupläne bekannt wurden, noch offen geblieben. Dort befindet sich eine größere Acker- und Wiesenfläche, die Helu dem Vernehmen nach gekauft hat. Für etwa 200 Stellplätze sollen davon in einem ersten Abschnitt etwa 1,5 Hektar umgewandelt werden – das entspricht rund zwei Fußballfeldern. Deswegen muss der Flächennutzungsplan geändert werden; wenn diese Änderung genehmigt ist, muss ein Bebauungsplan folgen. In der Information der Hemminger Gemeindeverwaltung für die Gemeinderäte heißt es, Helu plane in der Zukunft „weitere bauliche Maßnahmen“, der jetzt beantragte Parkplatz sei der erste Abschnitt.

Schäfer sagte während der Sitzung, der Verband Region Stuttgart habe den Expansionswunsch des Betriebs anerkannt. Auch der Gemeinderat, so der Bürgermeister, unterstütze örtliche Firmen und begrüße deren Bekenntnisse zum Standort. Gegenüber unserer Zeitung ergänzte Schäfer, die Garage unter dem geplanten Verwaltungsneubau reiche nur für etwa 20 Fahrzeuge.

Firma äußert sich nicht

„Wir machen das für Helu“, sagte der Chef der Freien Wähler, Wolfgang Gerlach. Und er stellte die Frage, wie man rechtlich festschreiben könne, dass die bisher freien Flächen nur zum Parken genutzt werden. Sein Kollege Wolfgang Stehmer (SPD) fragte, ob man nicht auch ein Parkhaus bauen könnte. Und er sprach das Thema Ausgleichsflächen an. Ein Kiosk auf dem Parkplatz, meinte der Bürgermeister auf eine entsprechende Anfrage, sei nicht denkbar – maximal eine Elektroladestation.

Die Firma Helu-Kabel wollte sich zu den im Technischen Ausschuss vorgestellten Vorhaben gegenüber unserer Zeitung nicht äußern. Die Planungsphase dauere noch etwa zwei Monate, sagte eine Unternehmenssprecherin. Erst danach werde man Anfragen beantworten.