Jetzt ist der Karlsplatz wieder das größte Fisch- und Freilichtlokal in der Stadt: Bis zum 16. Juli hat hier der Hamburger Fischmarkt mit maritimen Köstlichkeiten Anker geworfen – Backfisch und andere maritime Köstlichkeiten sind trotz Tropenhitze von der ersten Stunde an begehrt.

Stuttgart - Es war ein guter Fang. Ein Fischzug, wie er erfolgreicher nicht sein könnte. Damals, 1988, als die Händler und Gastronomen vom Hamburger Fischmarkt zum ersten Mal nach Süden aufbrachen, um Stuttgarter und Schwaben für Fisch zu begeistern. „Baden-Württemberg war ja damals Fischentwicklungsland“, erinnert sich Händler Klaus Moritz augenzwinkernd bei der Eröffnung des Jubiläums-Fischmarktes am Donnerstag an die Anfänge. „Und jetzt ist Stuttgart geradezu eine Hochburg von Fischliebhabern.“

 

Das ist nicht übertrieben. Denn für die kommenden zehn Tage ist der Karlsplatz wieder der Hotspot in Stuttgart. „Eine heiße Veranstaltung“, meint der Moderator Stefan Wolter beziehungsreich und hat dabei sicher nicht nur an den heißen Backfisch oder die Flirts rund um die Bar am Denkmal gedacht. Sondern an die fast tropischen Temperaturen von 30 Grad im Schatten, die jedoch den Ansturm und die Begeisterung der Gäste von der ersten Stunde an nicht minderten. „Das Wetter ist für uns kein Thema“, sagt dazu PR-Frau Anne-Kathrin Rehberg: „Wir hatten alles schon: Tropenhitze, Gewitterstürmer, Regen und Frösteltemperaturen. Doch auf diesem wunderbaren Platz mit den schönen alten Kastanien, deren Blätterdach vor Sonne und sogar Regen schützt, lassen uns die Stuttgarter nie im Stich.“ Dass in der kommenden Woche etwas Regen den Fisch verwässern könnte, macht den Händlern und Gastronomen daher keine Sorgen.

Stuttgart ist die Keimzelle aller Gastspiele

„Stuttgart war unser absoluter Wunschpartner damals und ist zur Keimzelle unserer Gastspiele in ganz Deutschland geworden“, betont Klaus Moritz. „Wer hätte damals gedacht, dass daraus eine so wunderbare Tradition wird“, beschwört zum Start dieses Jubiläums-Fischmarktes Wilfried Thal vom Bundesverband Deutscher Marktkaufleute und Schausteller die Erinnerung und versichert die Gastgeber der herzlichen Freundschaft, Zuneigung und ewigen Liebe. Mindestens für die nächsten Jahre und Jahrzehnte, wenn nicht sogar noch mehr, denn der Hamburger Fischmarkt blicke in Hamburg immerhin auf eine Tradition von 314 Jahren zurück. „Na gut“, antwortet Erster Bürgermeister Michael Föll launig, „für 300 Jahre stehe ich ein.“

Solche Beständigkeit beweisen all jene Marktleute, die vom ersten Mal bis heute dabei sind wie beispielsweise Fisch-Moritz mit Gastronomie und Ware zum Mitnehmen, die Backfischrutsche der Firma Jipp, der Scampi-Zirkus der Firma Schwerin, die Firma Wulff mit ihrer Hanse-Kogge, Hildes Labskaus und Marktschreier Aale-Dieter als besondere Attraktion, die mittlerweile von Bananen-Fred und Käse-Tommi verstärkt wird. „Wir bieten Meer und mehr“, heißt die Devise. Fisch von Aal bis Kabeljau, Lachs, Seelachs, Schellfisch, Scholle und Wolfsbarsch und dazu Meeresfrüchte von Austern über Garnelen, Krabben, Muscheln, Shrimps und Scampi. Den feinen Unterschied zwischen diesen Meeresfrüchten und auch sonst alles Wissenswerte über Fisch kann man vom 14. bis 16. Juli bei Matthias Keller vom Fisch- und Informationszentrum in Hamburg erfahren. Stolz vermeldet Thal, dass die Crew vom Fischmarkt mit dem Seafood-Star für das beste Fisch-Event-Konzept ausgezeichnet worden ist.

Als Geschenk bringen die Hamburger einen Kastanienbaum

Wo ein kleines Jubiläum gefeiert wird, dürfen Geschenke nicht fehlen. Das Präsent der Hamburger drückt die Verbundenheit mit dem Karlsplatz aus: Eine Kastanie, die im Herbst gepflanzt und das Blätterdach dort noch verstärken wird. Symbolisch nimmt Föll ein Bonsaibäumchen entgegen. Er revanchiert sich mit Wein vom städtischen Weingut in einer Magnum-Flasche (fast) im Fernsehturm-Format.

Der Hamburger Fischmarkt gastiert bis zum 16. Juli auf dem Karlsplatz. Öffnungszeiten: Von Montag bis Mittwoch von 10 bis 23 Uhr, Donnerstag bis Samstag von 10 bis 24 Uhr, Sonntag erst ab 11 Uhr.