Die Kinder in Baden-Württemberg sind fitter als in anderen Bundesländern. Das liegt aber mehr an ihrem privilegierteren Hintergrund. Der Sport in Schule und Verein reichen nicht aus. Sind die Angebote also gar nicht so wichtig?

Stuttgart - Seitlich hin- und herspringen, rückwärts balancieren oder sechs Minuten am Stück laufen: Mit solchen Übungen wird jährlich der Fitness- und Gesundheitszustand der drei- bis zehnjährigen Kinder in Baden-Württemberg gemessen. „Wir gehen dazu in Kindergärten, Grundschulen und Vereine, um motorische Fähigkeiten wie Kraft, Ausdauer, Koordination und Beweglichkeit zu testen“, sagt Klaus Bös, Leiter des Instituts für Sport und Sportwissenschaft am Karlsruher Institut für Technologie (KIT). Er betreut als Wissenschaftler das Fitnessbarometer, welches die Kinderturnstiftung Baden-Württemberg seit 2012 durchführt. Seit dem ersten Test wurden die Daten von über 20 000 Kindern erfasst, das entspricht rund vier Prozent der Drei- bis Zehnjährigen in Baden-Württemberg. 2019 wurden rund 4000 Kinder aus 138 Orten getestet.