Ihren ersten Mann hat Zahra Mohamed bei einem Bombenanschlag verloren. Wegen einer neuen Liebe musste sie ihre Heimat Somalia verlassen. Ihre Flucht ist dramatisch – nun hofft sie, dass sie mit ihrer Familie in Stuttgart das Glück findet.

Architektur/Bauen/Wohnen: Andrea Jenewein (anj)

Stuttgart - Seit Zahra Mohamed gehört hat, dass sie tatsächlich kommen, krampft und sticht es in ihrer Brust. Sie will essen, kann es aber nicht – oder sie muss sich gleich wieder übergeben. Sie kann kaum aufhören zu weinen. Das geht so, bis sie endlich, endlich zusammen mit ihrem sechsjährigen Sohn Abdalah an den Flughafen kann. Es ist ein Freitagmorgen Ende November. Doch Zahra Mohamed fühlt die Kälte nicht. Sie sieht nur Abdalah, wie er an der Glasscheibe steht, die die Ankunftshalle vom Besucherbereich trennt, und seine beiden kleinen Hände fest dagegen drückt. Auf der anderen Seite steht ein Mann, der seine beiden großen Hände gegen die des Jungen presst, als wolle er das trennende Glas durchbrechen. Es ist Bashir, Zahra Mohameds Mann, der seinen sechsjährigen Sohn gerade zum ersten Mal in seinem Leben sieht.