Eine Polizeistreife entdeckt am frühen Dienstagmorgen in Stuttgart einen Transporter ohne Licht. Als die Beamten kontrollieren wollen, gibt der Fahrer Vollgas.

Lokales: Wolf-Dieter Obst (wdo)

Stuttgart - Wieder eine Verfolgungsjagd: Diesmal sind es zwei 17 und 18 Jahre Autodiebe gewesen, die sich am Mittwoch kurz vor 4 Uhr ein Rennen mit der Polizei geliefert haben – mit einem Transporter den sie zuvor in der Birkenwaldstraße im Stuttgarter Westen gestohlen hatten. Der Mercedes Sprinter war zunächst in der Theodor-Heuss-Straße aufgefallen, weil dieser ohne Licht unterwegs war. Als eine Streife sich an der Rotebühlkreuzung um den verdächtigen Fahrer kümmern wollte, gab dieser Vollgas.

 

Die wilde Fahrt ging über den Wilhelmsplatz, durch mehrere Straßenzüge der Innenstadt und auf der B 14 in Richtung Fellbach – vorbei an roten Ampeln und einem unbekannten Autofahrer, der im Bereich der Cannstatter Straße offenbar gefährdet wurde. Nach Angaben der Polizei war der Sprinter-Fahrer mit überhöhter Geschwindigkeit unterwegs, drosselte auch an den roten Ampeln sein Tempo kaum.

Verschärfte Strafen für Flucht vor der Polizei

In Fellbach verloren die Beamten den Sprinter kurzzeitig aus den Augen – fanden den Transporter dann aber doch geparkt im Wohngebiet Hölderlinstraße wieder. Die beiden Männer waren inzwischen wohl zu Fuß geflüchtet, weitere alarmierte Beamte nahmen sie schließlich in der Esslinger Straße fest. Der 17-jährige Fahrer fuhr den Mercedes offenbar ohne gültige Fahrerlaubnis. Die beiden jungen Männer wurden am Dienstag mit Antrag der Stuttgarter Staatsanwaltschaft einem Haftrichter vorgeführt. Die Flucht vor der Polizei kann wie ein verbotenes Wettrennen gewertet werden – mit Haftstrafen statt Bußgeld.

In den letzten Tagen hatte es in Rutesheim, Ludwigsburg und Leonberg weitere Verfolgungsjagden gegeben. Die Fahrer waren zwischen 19 und 26 Jahre alt – und wegen Drogen oder einer fehlender Fahrerlaubnis geflüchtet.

Die Polizei sucht zu der Verfolgungsfahrt noch Zeugen und eventuell Geschädigte. Diese werden gebeten, sich bei der Kriminalpolizei unter der Rufnummer 07 11 / 89 90 - 57 78 zu melden.