Eigentlich sollte die Flüchtlingsunterkunft in der Olgastraße in Stuttgart erst im Oktober bezogen werden - doch jetzt muss alles viel schneller gehen. Flüchtlinge aus Ungarn brauchen dringend eine Bleibe.

Stuttgart – Feldbetten werden aufgeschlagen, Kisten von Lastwagen gewuchtet – in der Stuttgarter Olgastraße ist am Samstagnachmittag geschäftige Betriebsamkeit ausgebrochen. Schließlich haben die Helfer nur wenige Stunden Zeit, das Haus des Caritasverbands für die Ankunft der ersten Flüchtlinge aus Ungarn vorzubereiten. Das Heim hätte ursprünglich erst im Oktober bezogen werden sollen. Es bietet Platz für 150 Menschen.

 

Die Zeit drängt: Die ersten 750 Flüchtlinge aus Ungarn mit Zielort Baden-Württemberg werden am Samstagabend im Südwesten erwartet. Zunächst hatte es geheißen, die Menschen kämen mit Zügen am Stuttgarter Hauptbahnhof an.

Ankunft in Ulm statt in Stuttgart

Dieser Plan wurde dann aber wieder verworfen: Nun werden die Flüchtlinge mit Bussen vom Burgenland Richtung Ulm fahren und sollen dann auf die Unterkünfte verteilt werden. Der Transport sei umorganisiert worden, weil die Züge für längere Strecken etwa nach Norddeutschland benötigt würden, erklärte ein Sprecher des Integrationsministeriums.

Die Flüchtlinge, die in Stuttgart untergebracht werden sollen, werden die Landeshauptstadt vermutlich erst tief in der Nacht erreichen: Mit ihrer Ankunft in Ulm wird schließlich erst gegen Mitternacht gerechnet.

Die Regierungen Österreichs und Deutschlands hatten sich am Freitagabend darauf verständigt, die in Ungarn festsitzenden Flüchtlinge einreisen zu lassen. Baden-Württemberg wird mindestens 1300 von ihnen aufnehmen.