Nach Berlin, Düsseldorf, Köln und Stuttgart jetzt Frankfurt: Am Dienstag wird der größte deutsche Flughafen bestreikt.

Berlin - Am größten deutschen Flughafen in Frankfurt am Main müssen Passagiere am Dienstag mit zahlreichen Ausfällen rechnen. Die Gewerkschaft Verdi rief das Sicherheitspersonal im laufenden Tarifkonflikt zu einem fast ganztägigen Warnstreik auf. Die Sicherheitsleute sollen die Arbeit von 2.00 bis 20.00 Uhr niederlegen, kündigte die Gewerkschaft am Freitag in Berlin an. Zuvor hatte die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ darüber berichtet.

 

Es sei „außerdem nicht auszuschließen, dass weitere Flughäfen in den Warnstreik einbezogen werden“, hieß es bei Verdi. Die Gewerkschaft begründete die Aktion damit, dass die Arbeitgeber für die rund 23.000 Beschäftigten der Branche „noch immer kein verhandlungsfähiges Angebot vorgelegt“ hätten.

Keine Bereitschaft zu besserem Angebot

Erst am Donnerstag hatte ein Warnstreik an drei Airports Düsseldorf, Köln/Bonn und Stuttgart zu Hunderten Flugstreichungen geführt. Drei Tage zuvor waren das Flugsicherheitspersonal an den Berliner Flughäfen Tegel und Schönefeld in den Ausstand gegangen.

Verdi-Verhandlungsführer Benjamin Roscher stellte fest, die Arbeitgeber hätten nach den vorhergehenden Warnstreiks die Möglichkeit gehabt, ein verbessertes Angebot vorzulegen, dazu aber keine Bereitschaft signalisiert. Die hohe Streikbereitschaft der Beschäftigten unterstreiche, dass sie bereit seien, für ihre Forderungen einzutreten.

Nächste Verhandlung Ende Januar

Der Bundesverband der Luftsicherheitsunternehmen (BDLS) habe in der jüngsten Verhandlungsrunde am 20./21. Dezember 2018 sein Angebot für eine Entgelterhöhung lediglich von 1,8 auf 2,0 Prozent pro Jahr bei einer zweijährigen Vertragslaufzeit erhöht. Die Lohnangleichung für ostdeutsche Bundesländer solle erst nach fünf Jahren beendet sein.

Die Gewerkschaft fordere jedoch eine Erhöhung des Stundenlohns im Bereich der Passagier-, Fracht-, Personal- und Warenkontrolle auf 20 Euro brutto, betonte Verdi. Das bislang vorliegende Angebot der Arbeitgeber beläuft sich auf eine Erhöhung von rund 40 Cent. Auf dieser Grundlage sei ein Tarifkompromiss nicht möglich, sagte Roscher. Die Verhandlungen werden am 23. Januar in Berlin fortgesetzt.