Die Frist für Bewerbungen zum Kauf des staatlichen Flughafens Hahn ist in der Nacht zum Freitag offiziell abgelaufen. Über die Anzahl der eingereichten Bewerbungen gibt es unterschiedliche Angaben – diese werden nun jedenfalls geprüft.

Hahn - Frist abgelaufen: Bewerbungen zum Kauf des staatlichen Flughafens Hahn sind seit Freitag nicht mehr möglich. Die Zahl der Bewerber mit konkretem Interesse an dem Flughafen Hahn, die detaillierte Unterlagen eingereicht haben, könnte laut informierten Kreisen im zweistelligen Bereich liegen. In der rheinland-pfälzischen Koalition war zuvor von 15 bis 20 grundsätzlich Interessierten die Rede gewesen.

 

Die Beratergesellschaft KPMG und der Düsseldorfer Wirtschaftsberater Martin Jonas prüfen bis spätestens Mitte September Bewerbungen. Interessenten können sich später auch noch melden. Der verschuldete Airport im Hunsrück gehört zum Großteil Rheinland-Pfalz, zum kleinen Teil Hessen.

Verkauf an chinesisches Unternehmen geplatzt

Der Verkauf der rheinland-pfälzischen Anteile an das chinesische Unternehmen Shanghai Yiqian Trading war im Juli geplatzt. Eine Teilzahlung stand aus und das Innenministerium geht davon aus, dass die Firma einen Bankbeleg gefälscht hat. Die Landesregierung aus SPD, FDP und Grünen ist wegen des Debakels unter Druck geraten.

Die Beratergesellschaft KPMG hatte Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) vorgeworfen, dass sie Zeitdruck auf die Verhandlungen ausgeübt und die Regierung Warnhinweise ignoriert hat. Das hatte sie zurückgewiesen. Dreyer will in einer Sondersitzung von vier Landtagsausschüssen am Donnerstag kommender Woche Stellung nehmen.

Hahn-Aufsichtsratschef Salvatore Barbaro hat bisher geschätzt, dass die Liquidität des Flughafens nur noch bis Ende September reicht. Das Land hat aber einen 34-Millionen-Euro-Kredit in der Hinterhand, der genutzt werden könnte, wenn es eine positive Geschäftsprognose gibt.