Während die Coronapandemie Flughäfen in Deutschland in Bedrängnis bringt, hat man auf den Fildern kaum Grund, zu klagen.

Klima & Nachhaltigkeit: Judith A. Sägesser (ana)

Stuttgart/Filder - Flughäfen sind im Jahr 2020 mehr oder weniger von der Bildfläche verschwunden. Zumindest als Orte, an denen Menschen Koffer ziehend durch hohe Hallen laufen, um in Kürze gen Himmel abzuheben. Zwar ist der Flugverkehr inzwischen wieder angelaufen, allerdings gibt es in Deutschland einige Airports, die nach wie vor unter den Folgen der Coronapandemie leiden. Der Grund: Personalmangel.

 

Besonders beim Bodenpersonal klemmt es, weshalb einem Bericht der Süddeutschen Zeitung zufolge immer wieder Verzögerungen für Reisende entstehen. Als ein Grund gilt, dass das Personal lange in Kurzarbeit war und sich teils, weil eh schlecht bezahlt, einen neuen Job gesucht hat.

Trotz Kurzarbeit viele Mitarbeiter gehalten

Der Flughafen Stuttgart auf den Fildern ist von diesem Problem offenbar verschont geblieben. So teilt es ein Sprecher der Flughafen-Gesellschaft auf Nachfrage unserer Zeitung mit. „Wir haben diesbezüglich keine Probleme, die uns vor operative Herausforderungen stellen“, sagt er. Man habe trotz Kurzarbeit viele Mitarbeiter „an Bord halten“ können. Das Stammpersonal nicht zu verlieren und liquide zu bleiben, das seien Hauptziele gewesen. Man habe zu Anfang der Pandemie Personal abgebaut, indem man befristete Verträge nicht mehr verlängert hatte, sagt der Flughafen-Sprecher.

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Im Hinblick auf die Pünktlichkeit kann der Sprecher nur gute Nachrichten verkünden. Die Pünktlichkeitswerte am Stuttgarter Airport seien im Jahr 2021 sogar über denen von 2019 gelegen. Vor zwei Jahren konnten demnach 87,9 Prozent aller Maschinen rechtzeitig auf den Fildern starten. In diesem Jahr steigerte sich dieser Wert auf mehr als 90 Prozent, sagt der Flughafen-Sprecher.

Fachkräftemangel auch am Flughafen

Dass es dem Flughafen leicht falle, in allen Bereichen neue Mitarbeiter zu finden, würde der Sprecher so allerdings nicht unterschreiben. Auch am Airport gebe es den Fachkräftemangel, sagt er. Das sei aber wohl nicht anders als in anderen Branchen. Der Flughafen habe stets als zuverlässiger und sicherer Arbeitgeber gegolten. An diesen Vorzügen habe sich nichts geändert, allerdings bemerke man schon, dass die Attraktivität für junge Leute gesunken sei. „Durch die Klimadebatte, aber auch durch Corona hat die Luftfahrtbranche in der allgemeinen Wahrnehmung gelitten“, sagt der Sprecher.