Die Mindestabstände am Check-in-Schalter am Stuttgarter Flughafen einzuhalten, ist bei zunehmendem Betrieb offenbar schwerer als gedacht.

Stuttgart - Großer Andrang und lange Wartezeiten am Check-in der Airline Eurowings sorgten am vergangenen Sonntag für Ärger bei den Passagieren am Stuttgarter Flughafen. Von einem beinahe leeren Flughafen wie noch im Juni kann offenbar keine Rede mehr sein. Eine Augenzeugin berichtet gegenüber unserer Redaktion von einer langen Warteschlange in Terminal 1, in der die Menschen dicht an dicht standen. Die Schlange reichte demnach weit über den Check-in-Bereich hinaus. „Von Infektionsschutz keine Spur“, so die Augenzeugin. Fotoaufnahmen belegen ihre Schilderungen.

 

Einige Passagiere mussten demzufolge sogar befürchten, ihren Flug nicht mehr zu erreichen. Obwohl Eurowings-Mitarbeiter versicherten, die betroffenen Fluggäste rechtzeitig aus der Warteschlange zu holen, geschah das offenbar nicht bei allen. Eine Passagierin habe ihren Flug nach Budapest deswegen verpasst. Das Einhalten der Abstandsregeln schien aufgrund der großen Menschenansammlung nicht möglich zu sein. Eurowings habe zu wenig Personal bereitgestellt, um der Menschenmenge Herr zu werden.

Durchsagen erinnern an Mindestabstand

Ein Flughafensprecher bestätigt, dass „am Sonntag die Abstandsregeln von Passagieren am Check-in teilweise nicht eingehalten wurden“. Um einen solchen Fall zu verhindern, habe der Flughafen Stuttgart in den Terminals Bodenmarkierungen und Hinweisschilder angebracht. Auch regelmäßige Durchsagen würden an den Mindestabstand erinnern. Zudem gelte auf dem gesamten Flughafengelände eine Maskenpflicht, „da der Mindestabstand nicht in jeder Situation gewährleistet werden kann“. Die Terminal-Mitarbeiter und Behörden vor Ort müssten die Bestimmungen überprüfen und gegebenenfalls ahnden.

Eurowings stimmt nach Angaben einer Sprecherin dem Vorgehen des Flughafens zu und unterstützt die Maßnahmen. Die Fluggesellschaft setze gemeinsam mit dem Flughafen alle relevanten Sicherheitsvorkehrungen um. Denn die Passagiere sollten sich „entlang der Reisekette sicher fühlen“. Für die „außergewöhnliche Situation“ am Sonntag entschuldigt sich die Sprecherin im Namen der Airline. Erst kürzlich informierten der Vorstand der Geschäftsführung von Eurowings, Jens Bischof, und Arina Freitag, Geschäftsführerin des Stuttgarter Flughafens, gemeinsam über sicheres Fliegen in Zeiten von Corona.