Rund 6500 LKW pro Jahr bringen bisher das Kerosin an den Stuttgarter Airport. Nun soll eine Pipeline die Gefahrguttransporter ersetzen. Die Leitung soll entweder von Oberboihingen entlang der A 8 oder von Reutlingen entlang der B 27 verlegt werden.

Stuttgart - Die Flughafen Stuttgart GmbH (FSG) will seine Belieferung mit Kerosin umstellen – bisher wird der Treibstoff mit täglich etwa 22 Gefahrguttransportern zum Flughafen gebracht, künftig soll der Airport an die Central European Pipeline (bekannter als NATO-Pipeline) angeschlossen werden, die von Tübingen und Reutlingen in Richtung Aalen verläuft. Dazu ist der Bau einer Stichleitung notwendig. Das Regierungspräsidium Stuttgart hat dafür jetzt das Raumordnungsverfahren eingeleitet.

 

Zwei Trassen sind im Gespräch, wobei der genaue Verlauf erst im Zuge des Verfahrens geklärt werden soll. Eine Variante sieht vor, dass die Leitung von Oberboihingen im Kreis Esslingen aus weitgehend entlang der Autobahn A 8 verlegt wird. Betroffen wären die Gemarkungen von Wendlingen, Oberboihingen, Unterensingen, Köngen, Denkendorf und Neuhausen auf den Fildern. Die Alternative wäre, die Leitung von Rommelsbach bei Reutlingen aus entlang der Bundesstraßen B 464 und B 27 zu führen. Sie würde dann die Gemarkungen von Reutlingen, Pliezhausen, Walddorfhäslach, Schlaitdorf, Aichtal und Filderstadt durchqueren.

Tanklager in Heilbronn schließt im Jahr 2017

Die Bürger können die Unterlagen bei den genannten Gemeinden einsehen und zu dem Vorhaben Stellung nehmen. Eine erste Übersicht bietet der Flughafen auch auf den Seiten www.str-pipeline.de.

Das Regierungspräsidium befürwortet die Pipeline im Grundsatz, da der Wegfall der Gefahrguttransporte gut für die Verkehrssicherheit und den Umweltschutz sei. Bisher bezieht der Flughafen etwa zwei Drittel des Kerosins – es sind jährlich 235 000 Kubikmeter – aus einem Lager in Heilbronn, das aber 2017 schließt. Der Rest kommt aus Plochingen.