Für Pfingsturlauber, die an diesem Wochenende am Flughafen Stuttgart landen, gelten je nach Urlaubsort die verschiedensten Einreiseregeln. Viele haben sich jedoch vorab informiert und sind gut vorbereitet.

Stuttgart - Der Betrieb am Stuttgarter Flughafen erinnert am Samstagmittag fast an Corona-freie Zeiten: Teils lange Schlangen vor der Sicherheitskontrolle an Terminal 3, wartende Menschen am Taxistand und im Ankunftsbereich, braungebrannte Passagiere mit Strohhüten. Normalerweise verzeichnet der Flughafen am letzten Pfingstferien-Wochenende ungefähr 400 Starts und Landungen pro Tag.

 

In diesem Jahr sind es wegen der Corona-Pandemie am Samstag und Sonntag jeweils rund 90 Flugbewegungen. Sowohl abfliegende Reisende als auch Rückkehrer müssen ein negatives Testergebnis, einen Impfnachweis oder einen Genesenen-Nachweis bei sich tragen. Am besten griffbereit, denn der Nachweis wird oft kontrolliert.

Negativer Test muss vorgezeigt werden

Ein junger Mann, der in der Türkei seine Verwandten besucht hat, musste auf dem Rückflug seinen negativen Test dreimal vorzeigen: Vor der Gepäckabgabe und beim Einstieg am Flughafen in Istanbul und nach der Landung in Stuttgart. Gestört habe ihn das nicht. Im Vergleich zum Vorjahr gehe das Testen schneller, die Kontrolle der Tests laufe weniger kompliziert ab. Weil das Auswärtige Amt die Türkei seit diesem Wochenende nur noch als einfaches Risikogebiet einstuft, muss er nach seiner Rückkehr nicht mehr tagelang in Quarantäne. Es genügt, nach der Rückkehr einen Negativ-Test an das bundesweite Einreiseportal digital zu übermitteln. Anschließend entfällt die Quarantäne-Pflicht.

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Anders verhält es sich bei Ayat Bayoumi, die zwar im selben Flugzeug gesessen ist, jedoch in Kairo startete. Über Istanbul ist sie zurück nach Stuttgart geflogen. Ihren Negativ-Test musste sie an allen drei Flughäfen vorzeigen. Ägypten gilt im Gegensatz zur Türkei noch als Hochinzidenzgebiet. Daher muss sie nun für mindestens fünf Tage in Quarantäne bleiben. Erst dann wird ihr Negativ-Test beim digitalen Einreiseportal akzeptiert. Wer aus einem sogenannten Virusvariantengebiet einreist, worunter zum Beispiel Brasilien oder Indien fallen, kann seine zweiwöchige Quarantäne nicht vorzeitig durch einen Negativ-Test beenden.

PCR-Test kostet in Dubai nur umgerechnet rund 40 Euro

Was zunächst kompliziert klingt, scheint den Reisenden wenig Kopfzerbrechen zu bereiten. Cheremy Schelske, der gemeinsam mit seiner Freundin zwei Wochen in Dubai Urlaub machte, hat sich online informiert. „Ich habe das nicht als lästig empfunden“, sagt er. Die Websites des Auswärtigen Amts, der Flughäfen und der Fluggesellschaften helfen weiter und bieten Übersichten über die aktuell geltenden Regeln, die sich ständig ändern. Im Hotel in Dubai wurde bei Schelske und seiner Freundin täglich die Temperatur gemessen, überall galt Maskenpflicht. Auch das hat die beiden nicht von einem entspannten Urlaub abgehalten. Einen Kritikpunkt bringen sie aber nach Deutschland mit: Der als am zuverlässigsten eingestufte PCR-Test kostet in Dubai nur umgerechnet rund 40 Euro. In Deutschland kostet er meist mehr als doppelt so viel.

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Kosten wie diese entfallen in der Regel für vollständig Geimpfte. Einige der Reiserückkehrer am Samstagmittag haben bereits zwei Impfungen hinter sich. Olivia Bopp und ihr Partner mussten auf dem Flug nach Mallorca trotzdem Negativ-Tests vorweisen. Die Balearen inklusive der Insel Mallorca gelten nicht mehr als Risikogebiet. Ein Paar, das am Samstag aus dem einwöchigen Mallorca-Urlaub zurückkehrt, berichtet von „sehr lockeren Zuständen“ dort. Das Tragen einer Schutzmaske sei oft die einzige Corona-Regel, an die sich dort die meisten halten.

Betrieb am Flughafen normalisiert sich

Anders als viele der Reisenden kehrt Sylvia Kloss mit ihren Töchtern Pia und Paula an diesem Samstag nicht aus dem Urlaub zurück. Familie Kloss lebt in Thailand und ist nach Deutschland geflogen, um sich hier impfen zu lassen. Thailand gilt derzeit nicht als Risikogebiet, die Quarantäne-Pflicht entfällt daher. Ihre Negativ-Tests mussten sie dennoch an jedem Flughafen vorzeigen.

Nach den Pfingstferien finden voraussichtlich wieder etwa zehn Prozent und nicht 20 Prozent des früheren Normalbetriebs am Flughafen statt. Wie sich die Lage rund um die Sommerferien entwickeln wird, bleibt abzuwarten. Szenen wie an diesem Wochenende, die an den Flughafen-Alltag aus der Vor-Corona-Zeit erinnern, gibt es aber sicherlich wieder häufiger.