Im Videointerview auf dem Stuttgarter Flughafen erklärt der Hochschullehrer und Firmenchef Josef Kallo, warum im Luftverkehr Wasserstoff der Treibstoff der Zukunft sein könnte.

Lokales: Tom Hörner (hör)

Die Zukunft des Fliegens steht am Rande eines gewaltigen Hangars auf dem Stuttgarter Flughafen. Sie besitzt einen Elektromotor, der von einer mit Wasserstoff gespeisten Brennstoffzelle angetrieben wird und vier Personen in die Lüfte heben kann. Mit seinen beiden Kanzeln schaut HY4 ein wenig aus wie zwei zusammengebundene Motorsegler. „Sieht so die Zukunft des Fliegens aus?“, fragen wir Professor Josef Kallo, Hochschullehrer und Chef der Firma H2Fly (sprich Eitsch-to-Fly).

 

Neuer Höhenrekord aufgestellt

„Wir stehen vor einer Testplattform der Zukunft“, sagt der Wissenschaftler im Videointerview, dessen Stuttgarter Start-up H2Fly das Fluggerät entwickelt hat. Unlängst wurde mit der Testplattform mit 2200 Metern ein neuer Höhenrekord für wasserstoffelektrische Flugzeuge aufgestellt. Dabei habe sich gezeigt, erklärt Kallo, dass die Systeme keine Probleme hätten mit dem Unterdruck, der in solchen Höhen herrscht, klarzukommen.

Serienstart ist 2030 geplant

Spricht man mit Kallo, bekommt man den Eindruck, dass die Zukunft des Fliegens gar nicht mehr so fern ist. Bereits in drei, vier Jahren soll ein wasserstoffelektrischer Prototyp auf Basis einer Dornier 328 mit 40 Passagieren abheben. Die Serienfertigung soll 2030 starten. Die Reichweite des Propellerflugzeugs würde 2000 Kilometer betragen. „Damit könnten wir in etwa die Hälfte aller innereuropäischen Flüge realisieren“, schätzt Kallo. Keine schlechte Perspektive für das Fliegen von morgen.