Was für ein Spektakel: Beim Flutlichtrennen in Schladming liefert Felix Neureuther einen herausragenden zweiten Durchgang und katapultiert sich von Rang neun auf drei. Einzig Weltmeister Hirscher und ein junger Norweger sind im letzten Slalom vor Olympia schneller.

Was für ein Spektakel: Beim Flutlichtrennen in Schladming liefert Felix Neureuther einen herausragenden zweiten Durchgang und katapultiert sich von Rang neun auf drei. Einzig Weltmeister Hirscher und ein junger Norweger sind im letzten Slalom vor Olympia schneller.

 

Schladming - Auch im letzten Weltcup-Slalom vor den Olympischen Winterspielen strahlte Felix Neureuther vom Podest. Nach seinem Sieg in Kitzbühel überzeugte der Skirennfahrer im letztjährigen WM-Ort Schladming, dem „Champions-League-Finale des Slaloms“, und wurde Dritter. Auf den Zweiten, Weltmeister Marcel Hirscher aus Österreich, fehlten Neureuther nur 0,01 Sekunden. Für den WM-Zweiten Neureuther war es bereits das fünfte Weltcup-Podest im Olympia-Winter. Fritz Dopfer wurde bei leichtem Schneefall starker Vierter. Der 19 Jahre alte Norweger Henrik Kristoffersen sicherte sich den ersten Weltcup-Sieg seiner Karriere.

Auf ihn hatte Neureuther am Ende einen Rückstand von 0,19 Sekunden. „Der junge Bursche, der Kristoffersen, habe die Ehre“, sagte Neureuther danach. „Podium ist auch überragend.“ Wie den Fans machte das Spektakel in der Steiermark auch dem 29-Jährigen Lust auf die Rennen in Sotschi: „Es werden denke ich einfach echt coole Rennen. Die Dichte ist unfassbar. Es wird für die Zuschauer extrem spannend.“

Zehn Tage vor der Eröffnungsfeier in Sotschi vergrößerte sich Neureuthers Rückstand im Disziplin-Weltcup auf Hirscher aber trotzdem. Der 24-Jährige hat nach dem siebten von neun Slalom-Rennen der Saison 420 Punkte, Neureuther kommt auf 370 Zähler.

Mit einer "brutalen Attacke" auf den dritten Platz

Ein Jahr nach den Weltmeisterschaften war Neureuther voller Vorfreude an den Ort seines größten Erfolgs zurückgekommen: „Da kommen Erinnerungen hoch.“ Als „das beste Rennen des Jahres“ bezeichnete er den Wettkampf vor mehr als 40.000 Zuschauern dann nach dem ersten Durchgang. Die Menschenmassen im Zielraum und entlang der beleuchteten Piste gaben ein beeindruckendes Bild ab. „Ich bin schon ein paar Jahre dabei, aber das ist schon immer wieder was besonderes und verursacht Gänsehaut.“ Nervös sei er deswegen aber nicht.

Auch als Revanche mit Weltmeister Hirscher wollte Neureuther das Spektakel auf der Planai nicht verstanden wissen. „Das ist ein ganz neues Rennen. Was letztes Jahr war, zählt nicht mehr“, hatte der Partenkirchener im Vorfeld gesagt.

So gut wie im Februar 2013, als Neureuther die zweitbeste Zeit vorlegte, lief es im ersten Durchgang auf dem WM-Hang dann auch nicht. 0,67 Sekunden Rückstand hatte der Kitzbühel-Sieger vor dem Finale auf Mario Matt aus Österreich - Platz neun. „Ich hatte echt gut angefangen“, analysierte er den ersten Lauf. Aber seine Fehler seien „bei den leichten Bedingungen“ eben sofort bestraft worden. „Aber mein Rückstand ist okay“, meinte Neureuther und versprach „brutale Attacke“ für das Finale.

Mit Erfolg: Unter den Augen von Schauspieler und Politiker Arnold Schwarzenegger lieferte Neureuther eine bärenstarke Fahrt und hatte im Ziel zwischenzeitlich mehr als eine Sekunde Vorsprung. Nur Kristoffersen und Hirscher konnten da dagegenhalten, Matt fädelte schon beim dritten Tor ein und besiegelte Neureuthers dritten Platz.