Die Zahl der Internet-Sprechstunden wächst rasant, weil Patienten in der Corona-Krise den Gang zum Mediziner scheuen. Zu den Zielgruppen der Behandlung zählen auch junge Familien und mittelalte Männer.

München - Katharina Jüngers Geschäfte laufen blendend. „Im März wurden wir überrannt“, sagt die 29-jährige Juristin und Gründerin des Münchner Jungunternehmens Teleclinic. Pro Woche 50 Prozent Zuwachs hat der hierzulande nach eigenen Angaben führende Anbieter von Videosprechstunden beim Arzt zur Hochzeit der Pandemie erzielt. Mittlerweile habe es sich wieder beruhigt, aber mit 20 Prozent monatlichem Wachstum kalkuliert das 2015 gegründete Medizin-Start-up weiterhin. Sprechstunden im Netz sind bei den Patienten gefragt, seitdem sich viele aus Angst vor Corona-Infektionen nicht mehr ins Wartezimmer trauen. Und auch Ärzte denken um: „Ärzte haben sich in Scharen gemeldet, um online Sprechstunden anzubieten“, sagt Jünger.