Leonberg Alligators und Traumpalast übertragen das größte Sportereignis der USA live in der Nacht.

Leonberg - Das Runde muss ins Eckige, trifft es nicht wirklich. Sicherlich kann mit dem elliptisch geformten Spielball ein Tor erzielt werden, nämlich beim Kick-off. Doch American Football ist viel eher ein „Rasenschach“ mit Vollkontakt, als europäisches Bolzen. Und dennoch erfreut sich der US-Import hierzulande immer größerer Beliebtheit. In Leonberg auch am Zulauf der Leonberg Alligators zu sehen, die nach ihrer Gründung als Abteilung (damals noch bei der TSG Leonberg) und zwei Aufstiegen in Folge nun in der Landesliga spielen.

 

Viele kommen schon früh

Doch der Sport findet auch unter Couch-Potatoes immer mehr Anhänger, wie die Zuschauerzahlen der Superbowl-Übetragungen im deutschen Fernsehen zeigen. Und so ist es nicht verwunderlich, dass sich der Leonberger Traumpalast am späten Sonntagabend immer mehr mit Menschen in Football-Trikots füllt. Das Kino hat gemeinsam mit den Alligators zur Superbowl-Finalparty eingeladen. „Das Spiel fing zwar erst um 1 Uhr nachts an. Doch schon bis 23 Uhr war das Kino gut gefüllt“, sagt Manuel Frey, der für die Alligators spielt.

Übertragung in drei Sälen

250 Fans sind es am Ende, die sich auf drei Kinosäle verteilen und das meistgesehene Sportereignis der Welt in großer Runde und auf Großbildleinwand verfolgen wollen. „Viele haben sich für die Originalübertragung interessiert. Deswegen wurde noch der dritte Saal aufgemacht“, berichtet er. Denn nur bei CBS Sports gibt es auch die Werbespots zu sehen, die extra nur für den Superbowl produziert werden. Darunter in diesem Jahr auch jeweils ein Clip von US-Präsident Donald Trump und seinem möglichen Herausforderer von den Demokraten, Michael Bloomberg. „Da ist halt immer viel Patriotismus dabei. Man sieht dann immer erst am Ende, von wem der Clip ist“, berichtet Manuel Frey. Gebuht oder applaudiert habe da keiner.

Bevor das spannende Finale der San Francisco 49ers gegen die Kansas City Chiefs losging, gab es im Kino-Foyer allerlei über die Sportart zu erfahren. Bälle werfen, Tackling an einem Dummy üben oder einfach mit den Spielern fachsimpeln. Der Eintritt zur Superbowl-Party wurde mit dem Verzehr verrechnet. Zusätzlich zur üblichen Kino-Verpflegung servierten die Alligators Hotdogs. Dann konnte die Partie beginnen, die die Kansas City Chiefs nach einem deutlichen Rückstand noch drehten.

Spannung bis 4 Uhr morgens

Spannung pur im Kinosessel. Und das mitten in der Nacht. Denn der Sieger steht erst um 4.14 Uhr deutscher Zeit fest. Ob da nicht doch jemand eingeschlafen ist? „Die Sessel sind schon sehr gemütlich und man isst sehr viel. Ich kann nicht ausschließen, dass jemand eingeschlafen ist, aber ich habe niemanden gesehen“, sagt Manuel Frey. Der Cornerback der Alligators war in der Superbowl-Nacht noch in anderer Funktion unterwegs. Denn während der Partie versorgten er und weitere Alligators-Spieler die Fans der Leonberger Kreiszeitung bei Instagram und Facebook mit Bildern und Infos von der Superbowl-Party.