Ein Zentrum zur Artenbestimmung in Baden-Württemberg soll in Zukunft Erkenntnisse über das Artensterben liefern. Es ist das erste solche Zentrum in Deutschland.

Stuttgart - Baden-Württemberg richtet das bundesweit erste Zentrum für sogenannte integrative Taxonomie ein. Das Kompetenzzentrum, das vom Land mit insgesamt fünf Millionen Euro gefördert wird, soll Erkenntnisse über den Zustand der Arten und Mechanismen des Artensterbens liefern, wie Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) am Dienstag nach einer Kabinettssitzung erklärte. „Der massive Rückgang der Artenvielfalt ist eine Herausforderung von ähnlicher Tragweite wie der Klimawandel“, erklärte er.

 

Mit der Wissenschaft gegen das Artensterben

In dem Kompetenzzentrum sollen klassische beschreibende Ansätze der Artenbestimmung mit Methoden der Molekulargenetik und Bioinformatik verbunden werden. Teil des Kompetenzzentrums der Universität Hohenheim und des Staatlichen Naturkundemuseums Stuttgart sind zwei Professuren für integrative Taxonomie von Insekten und Biodiversitätsmonitoring.

Neben Forschung und Lehre soll das Zentrum einen weiteren Schwerpunkt auf die Aus- und Weiterbildung für Behörden, Planungs- und Gutachterbüros sowie Landschaftserhaltungsverbände legen. „Unser Ziel ist es, die Fachexpertise zur Artenvielfalt im Land zu stärken, weiterzuentwickeln und in die Gesellschaft zu tragen“, erklärte Kretschmann bei der Vorstellung des Projekts.