Ein Stuttgarter Architekturbüro hat den Zuschlag für den Neubau „Personalisierte Produktion“ des Fraunhofer-Instituts für Produktionstechnik und Automatisierung bekommen. 2021 sollen die Bauarbeiten an der Nobelstraße in Stuttgart-Vaihingen beginnen.

Manteldesk: Sandra Hintermayr (shi)

Vaihingen - Die Fraunhofer-Gesellschaft baut ihren Standort an der Nobelstraße aus. Geplant sind mehrere Neubauten für Forschung und Produktion. Einer davon ist das Bauteil V der Projektgruppe „Personalisierte Produktion“. Diese befasst sich unter anderem mit Robotik und künstlicher Intelligenz und der Entwicklung von individuellen, personalisierten Produkten. Fünf Büros waren aufgerufen, ihre Entwürfe für das Bauteil V einzureichen. Im Herbst 2018 tagte eine Jury und gab dem Stuttgarter Büro Birk Heilmeyer und Frenzel Gesellschaft von Architekten mbH den Zuschlag. „Im Entscheidungsgremium vertreten waren auch Vertreter des Bezirksbeirats Vaihingen, des Amts für Stadtplanung und Stadterneuerung Stuttgart, des Universitätsbauamts Stuttgart und Hohenheim und der Universität Stuttgart“, sagt Roman Möhlmann, Abteilungsleiter Externe Kommunikation der Fraunhofer-Gesellschaft.

 

Fraunhofer plant 193 Arbeitsplätze im Neubau

Die Architekten des Büros, Liza Heilmeyer, Stephan Birk und Martin Frenzel, sind keine Unbekannten in Stuttgart. Sie haben unter anderem den Interimsbau an der Pestalozzischule entworfen und zeichnen für den Neubau der Nikolauspflege am Kräherwald verantwortlich. Die Architekturgalerie am Weißenhof im Peter-Behrens-Bau wurde von dem Stuttgarter Büro umgebaut und saniert.

Der Auftrag für den Neubau des Fraunhofer-Instituts für Produktionstechnik und Automatisierung (IPA) beinhaltet technische Labore und Versuchshallen, Büro- und Lagerflächen. 193 Arbeitsplätze sind auf 4124 Quadratmetern geplant. Zudem soll das Gebäude für die Öffentlichkeit zugänglich sein. Fraunhofer plant etwa ein Tagungszentrum und eine Cafeteria. Mitarbeiter und Besucher sollen größtenteils unterirdisch parken. Vorgabe ist zudem, dass das Gebäude nicht höher wird als die benachbarte Wohnbebauung südlich der Nobelstraße. Die Gebäudehöhe soll zur Wiese hin abfallen. So kündigten es Vertreter der Fraunhofer-Gesellschaft im vergangenen Juli im Bezirksbeirat an. Damit erfüllt der Neubau den geltenden Bebauungsplan.

2023 sollen die Mitarbeiter einziehen

„Der voraussichtliche Baubeginn ist für Anfang 2021, die Fertigstellung für Mitte 2023 geplant“, sagt Möhlmann. Bevor der Neubau entstehen kann, muss die Universität Stuttgart noch einen Parkplatz mit rund 130 Stellplätzen verlegen. Mittelfristig ist ein Parkhaus auf dem Campus Vaihingen geplant.

Der Bauteil V für die personalisierte Produktion ist nur einer von vielen Bausteinen der Fraunhofer-Erweiterung. Eine Machbarkeitsstudie soll ermitteln, wie die Bebauung an der Nobelstraße weiter entwickelt werden kann. Dafür muss allerdings der Bebauungsplan geändert werden. Die Fraunhofer-Gesellschaft stehe in der Vorbereitung der Machbarkeitsstudie „in enger Abstimmung mit dem Amt für Stadtplanung und Stadterneuerung, dem Universitätsbauamt Stuttgart und Hohenheim sowie der Universität Stuttgart, um die lokalen Bedürfnisse und Gegebenheiten bestmöglich zu berücksichtigen“, versichert Möhlmann. Die Erweiterungspläne von Fraunhofer finden nicht überall Anklang. Anwohner im Birkhof und Bezirksbeiräte sprachen sich teils vehement dagegen aus (wir berichteten).