Der Firmen, darunter Züblin, wollen mit staatlicher Unterstützung die Wirksamkeit der grünen Wände testen. Dabei setzt man vor allem auf ein „integriertes Bewässerungsssystem“.

Stuttgart - Autofahrer auf der B 14 am Neckartor werden im kommenden Jahr auf einen alten Bekannten stoßen: Die Mooswand kommt wieder, wenn auch insehr reduzierter Form als Modul. Die Baufirma Züblin, die Helix Pflanzen GmbH und die Deutschen Institute für Textil und Faserforschung (DITF) wollen im Frühjahr am Feinstaub-Brennpunkt das im Labor nachgewiesene Feinstaubaufnahmevermögen der Mooswände „unter realen Bedingungen verifizieren“, so Züblin in einer Mitteilung. Der Versuch, der auch an der B 27 in Ludwigsburg, auf dem Helix-Gelände in Kornwestheim und DITF in Denkendorf ablaufen soll, dauert bis April 2020, er wird seit 2017 vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie gefördert.

 

Den drei Partnern sei es 2018 mit einem speziellen Bewässerungssystem gelungen, die begrünten Module biologisch aktiv zu halten und „sogar zu signifikantem Wachstum anzuregen“, so Züblin. Mit dem integrierten Bewässerungssystem lasse sich die Fähigkeit der Mosswände, Feinstaub zu absorbieren, „jederzeit aktiv und gezielt steuern“.

Effekt nicht klar

Land, Stadt, das Institut für Institut für Feuerungs- und Kraftwerkstechnik der Uni Stuttgart und das Naturkundemuseum hatten von März 2017 bis April 2018 entlang der Bundesstraße 14 am Neckartor bereits einen sehr ähnlichen, 560 000 Euro teuren Versuch mit einer 100 Meter langen Wand mit verschiedenen Mooswarten unternommen. Allerdings ohne klaren Effekt, die gemessene Abnahme der Feinstaubbelastung lag im Bereich von Messunsicherheiten, sie konnte nicht direkt dem Moos zugeschrieben werden, so die im Juli im Umwelt- und Techniksauschuss des Gemeinderats vorgestellte Bilanz. Die Moose hatten angesichts von Trockenheit und Streusalzattacken ums Überleben zu kämpfen, einzelne Elemente mussten sogar ausgetauscht werden, weil sie der Hitze nicht standhalten konnte.