Ein Start-up aus Berlin vergleicht, wie Kommunen beim Ausbau von Fotovoltaik dastehen. Ein statistischer Blick auf die Filderebene, der zeigt, wie die Energiewende auf den Dächern vorankommt.

Klima & Nachhaltigkeit: Judith A. Sägesser (ana)

Filder - In Leinfelden-Echterdingen gibt es aktuell 804 Solaranlagen auf den Dächern der Stadt. Dabei ist unerheblich, ob sie von der Stadt betrieben werden oder von privaten Hausbesitzern. Im vergangenen Jahr kamen in Leinfelden-Echterdingen 43 neue Anlagen dazu. Das entspricht sechs Prozent Wachstum. Damit liegt Leinfelden-Echterdingen unter dem Bundesschnitt von 6,4 Prozent. Wobei diese Zahlen für sich genommen nicht sonderlich aussagekräftig sind. Leinfelden-Echterdingen hat 40 216 Einwohner. Filderstadt hat 46 157 Einwohner. Filderstadt verbuchte im vergangenen Jahr zwar einen Zuwachs von 35 Prozent, insgesamt sammeln dort aber aktuell nur 126 Solaranlagen Sonnenenergie ein.

 

Diese Zahlen stehen im Anlagenregister der Bundesnetzagentur und meinen nicht einzelne Module, sondern Gesamtprojekte. Solaranlagen, egal ob privat oder kommunal, müssen dort gemeldet werden. Bisher habe sich keiner die Mühe gemacht, die Daten auf Stadtebene herunterzubrechen, sagt Tim Rosengart von Selfmade Energy. Seit Mai 2020 gibt es das Berliner Start-up, das eben diese Daten zusammenstellt.

Das Thema werde in Zukunft eine große Rolle spielen

Die Idee dahinter: es den Leuten leichter machen, die richtige Solaranlage fürs eigene Dach zu finden. Das Thema, da ist Rosengart überzeugt, wird in Zukunft für viele eine große Rolle spielen. Er erzählt, dass er für seine Mutter eine Anlage gesucht habe und verwundert war ob des Aufwands. Das Geschäftsmodell des Start-ups: Es vermittelt zwischen Käufern und Installateuren. Es lichtet den Dschungel der Möglichkeiten kostenfrei für den Interessenten. Kommt ein Geschäft mit einer Firma zustande, bekommen die Berliner Provision.

Und so hat Selfmade Energy zum Beispiel auch ausgerechnet, dass in Baden-Württemberg Stuttgart spitze ist beim absoluten Wachstum in Sachen Solaranlagen. Auf den Dächern der Landeshauptstadt kamen im vergangenen Jahr 1247 Anlagen dazu. Insgesamt gibt es aktuell zwei Millionen Stück. Bei den Stuttgarter Filderbezirken sticht Stuttgart-Vaihingen leicht hervor mit einem Wachstum von 33 Anlagen im vergangenen Jahr. Die anderen haben 2020 alle zwischen 20 und 30 Solaranlagen hinzugewonnen. Die meisten Fotovoltaikanlagen in den Filderbezirken gibt es mit 417 in Stuttgart-Sillenbuch.