Franz Hirth ist der Neffe des Hitler-Attentäters Georg Elser. In der Familie wurde der Onkel totgeschwiegen, man schämte sich für ihn. Erst spät wuchs der Stolz auf den mutigen Mann.

Königsbronn - An den Jungen hatte irgendwann keiner mehr gedacht an diesem 13. November 1939. Franz Hirth, damals ein knapp elfjähriger Hitlerjunge, der sechs Wochen nach dem Überfall auf Polen natürlich an einen schnellen Sieg der Deutschen glaubte, saß verlassen dort, wo Kinder nicht vorgesehen waren: im Hotel Silber, der Stuttgarter Gestapo-Zentrale. Das Warten schien kein Ende zu nehmen. Ebenso wie das Gefühl der zermürbenden Ungewissheit. Erst als es schon dunkel wurde, entsann man sich des Jungen wieder und brachte ihn schließlich in ein Stuttgarter Kinderheim. „Ich war dann völlig allein“, sagt Franz Hirth. Und man merkt an seiner Stimme, wie sehr ihn das heute noch berührt.