Pfarrer Franz Pitzal ist zu Gast in der wohl nördlichsten katholischen Kirche Europas.

Renningen - Im Moment hilft nicht mal mehr ein kräftiger Durchzug, um das Wetter erträglich zu machen. Die Luft steht, und sobald die Fenster geschlossen sind, kriecht die Hitze förmlich aus den Wänden hervor. Viele hätten in den vergangenen Tagen sicher gerne mit dem katholischen Pfarrer Franz Pitzal aus Renningen getauscht. Der war kürzlich zu Besuch in Grönland, „wo ewiges Eis das Land bestimmt“, in der „wohl nördlichsten katholischen Kirche Europas“, wie er schreibt.

 

In Nuuk, der Hauptstadt Grönlands, das allmählich ein selbstständiges Land wird, befindet sich die Kirche. „Es gibt keinen ständigen Priester dort“, erklärt Franz Pitzal. Über das Bonifatiuswerk erhielt er jedoch vorab die Code-Nummer für die Kirchentür, „und zufällig war auch ein Gemeindemitglied dort“. So konnte er die Kirche aufsuchen und auf dem Altar ein Kreuz aus Renningen und eine kleine Krippe niederlegen. Noch weiter im Norden, nahe dem Ort Ilimanaq, konnte man mit dem Schiff aufs Meer hinausfahren. „Eisberge von der Größe eines Hauses treiben im Meer“, berichtet Pitzal. „Immer wieder geben Wale mit aufspritzendem Wasser ein Zeichen, dass im Meer viel Leben ist.“ Ein paar Inuit stattete er ebenfalls einen Besuch ab. „Die Menschen leben in der Einsamkeit und wollen auch hier bleiben. Nur während zwei Monaten im Jahr gehen Schiffe in das nördliche Eismeer.“

Pfarrer Franz Pitzal ist immer wieder in unterschiedlichen Ländern der Welt unterwegs, auch in Krisengebieten. Über Spendenaktionen wie die Renninger Krippe oder das Sternsingen kommt Geld für diese Gebiete zusammen. Beispielsweise konnte in Sulaymaniyya in Kurdistan dank Spenden aus Renningen ein Kindergarten für Flüchtlinge und Vertriebene gebaut werden. Auch in Burkina Faso beispielsweise, in Kambodscha, Uganda und Syrien wurden schon Hilfsprojekte unterstützt.