Abstand halten, möglichst wenig Menschen treffen: Das schreiben die aktuellen Corona-Regeln vor. Christine Leukert hat sich dennoch entschieden, gerade in diesen Zeiten zur Freiwilligen Feuerwehr zu gehen. Wir haben mit der 21-jährigen Maschinenbau-Studentin aus Echterdingen über ihre Beweggründe gesprochen.

Leinfelden-Echterdingen - Abstand halten, das ist das Gebot der Stunde. Dennoch gibt es Menschen, die sich gerade jetzt dazu entscheiden, anderen Menschen zu helfen. Eine davon ist Christine Leukert. Die 21-jährige Maschinenbau-Studentin, die kürzlich nach Echterdingen gezogen ist, hat sich mitten in Corona-Zeiten dazu entschlossen, Feuerwehrfrau zu werden. Sie wird möglicherweise Mitte nächsten Jahres ihren ersten richtigen Feuerwehr-Einsatz haben. Zuvor muss sie ihre Grundausbildung absolvieren, was wegen der Pandemie nicht ganz einfach ist. Wir haben mit ihr gesprochen.

 

Frau Leukert, warum haben Sie sich gerade jetzt entschlossen, zur Feuerwehr zu gehen?

Jeder möchte im Brandfall oder einer anderen ernsten Situation Hilfe bekommen. Aufgrund des Corona-Virus kann es aber auch bei der Freiwilligen Feuerwehr zu höheren Ausfallzahlen kommen. Da ist es natürlich besser, wenn die Mannschaft größer ist. Aufgrund der Pandemie sind auch meine Vorlesungen etwas verschoben worden, so hatte ich mehr Zeit, ich habe ein Hobby gesucht.

Sie hätten sich ja auch ein anderes Hobby suchen können? Was ist der Reiz der Feuerwehr für Sie?

Ich möchte Menschen helfen und dazulernen. Da ich Maschinenbau studiere, liegt mir das Technische. Ein Dienst bei der Feuerwehr hat mich auch schon lange interessiert. Nur bin ich bisher noch nicht dazu gekommen, weil ich dual studiert habe, also auch gearbeitet habe. Die Feuerwehr ist für mich auch eine gute Möglichkeit neue Leute kennenzulernen und in Echterdingen Wurzeln zu schlagen.

Was haben Sie bisher bei der Feuerwehr erlebt?

Bisher habe ich nur Positives erlebt. Vor dem Teil-Lockdown im November konnte ich noch vier Feuerwehr-Übungen absolvieren und so bereits in den aktiven Dienst hineinschnuppern. Die Übungen fanden unter Corona-Bedingungen statt, also in kleinen, festen und getrennten Gruppen. Diese Gruppengröße fand ich sehr angenehm. Da konnte ich schon mehr mitmachen, als das unter normalen Bedingungen möglich gewesen wäre.

Was muss eine Feuerwehrfrau als Grundeigenschaft mitbringen?

Gute Frage, vielleicht Spaß an der ganzen Sache, an dem ganzen Thema.

Eine brennende Scheuer löschen, einen Menschen aus einem Fahrzeug befreien: Als Mitglied der Feuerwehr müssen Sie sich in Gefahrensituationen hineinbegeben. Schrecken Frauen davor noch immer eher zurück, als Männer?

Ich würde sagen, dass man das heutzutage nicht mehr so sehen kann. Denn wie sie sich im Ernstfall verhalten sollten, lernen Frauen und Männer in der Grundausbildung der Feuerwehr. Jeder hat so seine Ängste, da gibt es keinen Unterschied mehr zwischen den Geschlechtern.

Was sagen Ihre Freunde, Ihr Elternhaus zu Ihrem neuen Hobby?

Sie sind alle begeistert, dass ich was Neues mache. Sie sind aber auch erstaunt, dass ich mir einen Dienst bei der Feuerwehr zutraue. Als ich noch dual studiert habe, habe ich bei der Firma Euchner in Leinfelden gearbeitet. Bei diesem Unternehmen sind sehr viele Angestellte bei der Feuerwehr. Es unterstützt dieses Engagement sehr.