Ihre Karriere hätte sie gern mit einem WM-Titel beendet, am Ende blieb es beim "Goldenen Schuh". Nationalspielerin Celia Sasic kehrt dem Frauenfußball den Rücken.

Frankfurt/Main - Familie statt Fußball: Elf Tage nach der WM, bei der Celia Sasic als beste Torjägerin mit dem "Goldenen Schuh" ausgezeichnet wurde, hat die 27 Jahre alte Nationalspielerin ihre Karriere beendet.

 

"Fußball begleitet mich schon mein ganzes Leben und wird auch immer ein Teil von mir sein. Nichtsdestotrotz habe ich mich nun dazu entschieden, neue Wege zu gehen und meine aktive Laufbahn im Profifußball zu beenden", teilte Sasic auf ihrer Facebook-Seite mit.

Bereits im Mai hatte Sasic beim Bundesligisten 1. FFC Frankfurt ihren Vertrag zum Saisonende gekündigt und unmittelbar vor dem Triumph im Finale der Champions League (2:1 gegen Paris St. Germain) für Spekulationen gesorgt. Ihre Absichten für die Zukunft hat die Schwiegertochter des früheren Zweitliga-Trainers Milan Sasic nun gelüftet: "Ich freue mich jetzt auf eine ganze Menge neuer Dinge, die vor mir liegen. Mein Studium beenden, mich beruflich orientieren, eine Familie gründen und vieles mehr."

Sechs Treffer bei WM in Kanada

Mit 14 Saisontoren hatte Sasic in ihrer letzten aktiven Spielzeit einen Champions-League-Rekord aufgestellt. Bei der WM in Kanada gelangen der Angreiferin sechs Treffer und eine Torvorlage. Beim WM-Match um Platz drei gegen England (0:1) bestritt sie ihr 111. Länderspiel (63 Tore). Neben den Europameister-Titeln 2009 und 2013 gewann Sasic, die unter ihrem Mädchennamen Okoyino da Mbabi 2005 ihr Länderspieldebüt absolvierte, mit den DFB-Frauen auch Olympia-Bronze 2008 in Peking.

Für Olympia 2016 in Rio de Janeiro steht Sasic jedoch nicht mehr zur Verfügung. "Ich bedauere die Entscheidung von Celia, kann sie aber auch nachvollziehen, denn Fußball ist nicht alles im Leben, und irgendwann kommt der Zeitpunkt, wo man andere Prioritäten setzen muss", sagte Bundestrainerin Silvia Neid. Mit Sasic hatte Neid schon 2004 die U19-WM in Thailand gewonnen. "Sie war immer ein Vorbild, auf und neben dem Platz. Mit ihr haben wir wichtige Spiele gewonnen, sie hat Verantwortung übernommen und ihre Rolle als Führungsfigur optimal ausgefüllt", meinte die Trainerin.