Eigentlich sollen die Abgeordneten frei sprechen. Doch jene, die Texte ablesen, haben nichts zu befürchten. FDP-Fraktionschef Rülke will, dass die Vorgabe wieder mehr beachtet wird.

Titelteam Stuttgarter Zeitung: Andreas Müller (mül)

Wer es gut meine mit dem Stuttgarter Landtag, wird gelegentlich gespöttelt, dürfe eigentlich keine Besuchergruppen durchschleusen. Zu ernüchternd sei es für das Volk, seinen Vertretern bei der Arbeit zuzusehen: wenig inspirierende Redner träfen auf mäßig interessierte Zuhörer. Seit langem wissen die Abgeordneten, dass ihre Debatten etwas lebendiger werden dürften. Vor etlichen Jahren beschlossen sie daher Vorgaben in der Geschäftsordnung: Grundsätzlich sollten die Redner „in freiem Vortrag“ sprechen, wobei sie Aufzeichnungen benutzen dürfen, bei Aktuellen Debatten wird „freie Rede“ verlangt. Das Ablesen von vorbereiteten Texten sollte damit eingedämmt werden.