Dass Energieversorgung nicht selbstverständlich ist, lernen Schüler in einem Energieparcours im Freihof-Gymnasium. An 28 Stationen können sie selbst aktiv werden. Doch nicht nur die Schüler des Gymnasiums in der Innenstadt dürfen das Angebot nutzen.

Digital Desk: Lena Hummel (len)

Göppingen - Jeder kennt solche Situationen: Es wird dunkel und man schaltet das Licht an. Der Handyakku wird schwach und man schließt das Gerät an die Steckdose an. Der Strom kommt ganz selbstverständlich aus der Leitung. Beim Energieparcours, der im Göppinger Freihof-Gymnasium aufgebaut ist, ist das nicht so. Hier müssen die Schüler eine Kurbel drehen, um eine Glühbirne zum Leuchten und ein Radio zum Laufen zu bringen. Sie lernen, welche Geräte wie viel Strom verbrauchen, warum dunkle Flächen schnell heiß werden und wie viel Energie von der Sonne ausgeht. „Unser Ziel ist es, die Kinder für Energieverbrauch zu sensibilisieren. Sie sollen ein Gespür dafür bekommen, wofür man wie viel Energie braucht und wie man Energie sparen kann“, sagt der Schulleiter Andreas Pfletschinger.

 

Das Freihof-Gymnasium hat den Energieparcours vom Glasmuseum Wertheim geliehen, die Kosten für Ausleihe und Transport hat die Energieversorgung Filstal (EVF) übernommen. „Für uns als lokalen Energieversorger stand es außer Frage, das Projekt zu unterstützen“, sagt der Geschäftsführer Martin Bernhart. Er befürworte es, dass Kinder von klein auf lernen, wo Energie herkommt und dass sie spielerisch erfahren, welche Energieformen es gibt.

Nicht ob, sondern wann

Der Parcours besteht aus 28 interaktiven Stationen, die sich wiederum vier Kategorien zuteilen lassen: Energieformen, Energieträger, Energie messen sowie Energie und Glas. Im Parcours beantworten die Kinder einen Fragebogen, am Ende erhalten sie ein Lösungswort. „Den Fragebogen gibt es in zwei Schwierigkeitsstufen“, sagt Uwe Bauer, der Energiebeauftragte der Stadt Göppingen. Schließlich wäre auch schon eine vierte Klasse zu Besuch im Freihof-Gymnasium gewesen. Neben dem Gymnasium der Innenstadt beteiligten sich neun weitere Schulen aus Göppingen und den Stadtbezirken an dem Projekt. Bauer war es, der das Einverständnis des Schulamts eingeholt hatte, das Freihof-Gymnasium sei die erste Schule gewesen, die Interesse gezeigt hätte. „Für mich war nicht die Frage, ob wir es machen, sondern wann“, sagt Pfletschinger. Weil sich die neunten Klassen zurzeit im Sozialpraktikum befinden, hätte sich der Zeitpunkt angeboten, zwei Unterrichtsräume zu blocken und den Parcours dort elf Tage lang aufzubauen. Die Zwischenwand wurde hierfür entfernt.