Die umfassend sanierte Jugendherberge in Hohenstaufen ist seit Samstag offiziell wiedereröffnet. Und es gibt einiges zu sehen.

Göppingen - Die ersten Besucher waren schon da. Seit Anfang Mai werden in der umfangreich sanierten Jugendherberge am Rande von Göppingen-Hohenstaufen mit ihren landesweit einmaligen acht Baumhäusern wieder Gäste empfangen. Am vergangenen Samstag wurde die wiedereröffnete Jugendherberge mit einer offiziellen Feier der breiten Öffentlichkeit präsentiert.

 

Die Besucher sind begeistert

Die Reaktionen der Besucher auf die sanierten beziehungsweise komplett neuen Räume waren ausnahmslos positiv. „Nur toll“, findet die Besucherin Renate Pfäffle die neuen Baumhäuser. Sie ist mit zwei Bekannten vom Ortsverein des Schwäbischen Albvereins aus dem nahen Eislingen gekommen, um sich die sanierte Jugendherberge anzusehen. Mit der Wiedereröffnung der Jugendherberge könnten nun Ausflüge mit Übernachtung nach Hohenstaufen unternommen werden, freuen sich die drei Damen vom Albverein. Die Aussicht auf den Rechberg hat es ihnen besonders angetan. „Man fühlt sich wie im Himmel“, sagt Pfäffle.

Ausgestattet sind die würfelförmigen Räume in den Baumhäusern mit zwei oder vier Betten. Verbunden sind sie mit Terrassen, die über eine Treppe oder vom Hauptgebäude aus erreichbar sind. Jeder der Räume ist mit einem Waschbecken ausgestattet. Eine Heizung gibt es natürlich auch. Wohl vor allem für die jüngeren Besucher gibt es zwei Rutschen, die direkt von den Terrassen zwischen den Baumhäusern von drei bis vier Meter Höhe auf den Boden führen. Wem das noch nicht genug Action ist, der kann sich außerdem noch an dem neuen Kletterturm im Garten versuchen.

Rutschen für die Kleinen

Zwei der jüngeren Besucher sind begeistert von der neuen Anlage. „Die Rutschen sind gut“, sagt der zehnjährige Julian. Allerdings waren die Rutschen während der Eröffnungsfeier noch nicht geöffnet. Die Zimmer zum Schlafen findet der elfjährige Tim ebenfalls „voll gut“.

Dass die Baumhäuser auf Metallstelzen stehen und damit also im engeren Sinn gar keine Baumhäuser sind, störte während der Eröffnungsfeier niemand. Schließlich sind die neuen Häuser drei bis vier Meter über dem Boden auf der Höhe der nahen Baumkronen und damit doch irgendwie Baumhäuser.

Die Handwerker haben 18 Monate lang an dem Haus gearbeitet. Das Jugendherbergswerk hat stolze 4,7 Millionen Euro investiert. Dafür ist die Einrichtung nun technisch und optisch auf dem neuesten Stand, wovon sich die Besucher am Samstag in mehreren geführten Rundgängen oder auf eigene Faust überzeugen konnten. Die einzelnen Stockwerke sind – schlicht, aber schick – an ihrem jeweiligen Farbkonzept erkennbar. Unten blau, in der Mitte orange und oben grün. Neben den Baumhäusern ist der Speisesaal mit großen Fenstern und einem weiten Blick auf die Kaiserberge ein weiterer Höhepunkt. Bei Schauer und Gewitter während der Eröffnungsfeier wurde der Speisesaal ausgiebig für den Nachmittagskaffee samt Rührkuchen genutzt. Ferner sind die drei Ebenen des Hauptgebäudes mit einem Fahrstuhl verbunden. Dadurch wird auch Menschen, die in ihrer Mobilität eingeschränkt sind, ein uneingeschränktes Jugendhausvergnügen ermöglicht.

Mehr Übernachtungen sind das Ziel

Das Jugendherbergswerk hofft auf 15 000 bis 20 000 Besucher pro Jahr. Vor der Sanierung waren es rund 10 000 Übernachtungen pro Jahr. Mit der Sanierung wurde die Zahl der Betten leicht erhöht. Vorher verfügte die Jugendherberge in Hohenstaufen über 116 Betten. 28 der insgesamt 134 Betten befinden sich in den Baumhäusern. Dass die höheren Übernachtungszahlen erreicht werden, steht für das Jugendherbergswerk außer Zweifel. Bereits im Februar hätten 6000 Reservierungen für das laufende Jahr vorgelegen, so das Jugendherbergswerk.