Die Diskussionen über den Fremdsprachenunterricht an gymnasialen Oberstufen von Gemeinschaftsschulen ist beendet. Grüne und CDU konnten sich laut Kultusministerin Susanne Eisenmann einigen.

Stuttgart - Der grün-schwarze Streit um den Fremdsprachenunterricht an den gymnasialen Oberstufen von Gemeinschaftsschulen ist beigelegt. Das bestätigten die Regierungsfraktionen sowie Kultusministerin Susanne Eisenmann (CDU) der Deutschen Presse-Agentur am Freitag am Rande der Landtagssitzung in Stuttgart. Die Kabinettsvorlage soll am Dienstag ins Kabinett. Sie beinhaltet die rechtlichen Anpassungen für die Einrichtung einer gymnasialen Oberstufe an ausgewählten Gemeinschaftsschulen im Land.

 

Grüne und CDU hatten sich zuletzt wegen des Fremdsprachenunterrichts in der Oberstufe gestritten. Nun sind die Grünen dem Vernehmen nach bereit, der CDU entgegenzukommen. Inhalt der Einigung: Künftig müssen Schüler an Gemeinschaftsschulen, die Französisch nach der Mittelstufe abwählen möchten, ab der elften Klasse drei Jahre lang eine dritte Fremdsprache belegen. „Nur so kann ein vernünftiges Sprachniveau erlernt werden“, sagte ein Sprecher der CDU-Landtagsfraktion. Die Grünen hatten diese Belegpflicht bislang abgelehnt.

Hintergrund des Streits

Im Schuljahr 2018/2019 sollen die ersten Oberstufen an Gemeinschaftschulen eingerichtet werden. Die grün-rote Vorgängerregierung hatte die neue Schulart eingeführt. Mittlerweile gibt es 302 Gemeinschaftsschulen im Land, die aber nur bis Klasse zehn gehen.

Die grün-schwarze Landesregierung hatte sich im Koalitionsvertrag darauf geeinigt, gymnasiale Oberstufen an Gemeinschaftsschulen einzurichten, wenn sie die vorgeschriebene Mindestschülerzahl von 60 erreichen. Dabei gingen Grüne und CDU davon aus, dass dies an nicht mehr als zehn Standorten der Fall sein wird.