Die Aktivisten von Fridays for Future protestieren zu Ferienbeginn am Stuttgarter Flughafen. Dafür haben sie sich den Tag ausgesucht, an dem der meiste Verkehr abgefertigt werden soll. Doch ins Zentrum der Reiseaktivitäten werden sie nicht vorgelassen.

Stadtentwicklung/Infrastruktur : Christian Milankovic (mil)

Stuttgart - Noch bis Ende kommender Woche müssen die Schülerinnen und Schüler im Land durchhalten. Dann beginnt für sie die süße Zeit des Nichtstuns. Für die Mitarbeiter des Stuttgarter Flughafens hingegen herrscht Hochsaison. „Das wird ein ganz heißer Sommer“, sagte Flughafen-Geschäftsführerin Arina Freitag vor kurzem bei der Vorstellung der Halbjahreszahlen. Freitag versuchte sich aber nicht als Hobby-Meteorologin sondern gab einen Ausblick, auf das zu erwartende Reisendenaufkommen am Manfred-Rommel-Airport. Die ungebrochene Lust an der Luftfahrt steht dabei im Kontrast zu den allfreitaglich vorgebrachten Bedenken in Sachen Klimaschutz der Aktivisten von Fridays for future. Am Freitag, 26. Juli, dem letzten Schultag vor den Ferien, kommt es nun zum direkten Aufeinandertreffen der Reisenden und der Klimaaktivisten. Die haben eine Kundgebung im Flughafenterminal angemeldet. Von 13 bis 14.30 Uhr wollen rund 300 Demonstranten ihre Sichtweise vorbringen. Ausreichend Publikum ist ihnen gewiss. „Nach vorläufigen Angaben ist der 26. Juli mit rund 400 Bewegungen der stärkste Tag zum Ferienbeginn in Baden-Württemberg“, sagt ein Flughafensprecher. „Wir werden darauf achten, dass sowohl Passagiere als auch die Klimaaktivistinnen und Aktivisten ihren Anliegen nachkommen können.“ Es habe „eine kurze Abstimmung mit der Behörde gegeben, um geeignete Flächen für die beantragte Demo zu finden.“ Das sei üblich. Die zuständige Behörde ist in diesem Fall das Ordnungsamt der Stadt Leinfelden-Echterdingen. Gisela Fechner, Sprecherin der Großen Kreisstadt, bestätigt, dass man der Kundgebung einen Platz im Terminal 1 zuweisen werde – und zwar auf Ebene 4. Damit findet der Protest über den Köpfen der Reisenden statt, die in der Etage darunter die Sicherheitskontrolle passieren. Der Flughafen will das keinesfalls so verstanden wissen, dass man die Demo an den Rand dränge. „Umwelt- und Klimaschutz sind Teil unserer fairport-Strategie und darin seit Jahren als Unternehmensziel verankert.“ Es sei wichtig, immer wieder „für klimabewusstes Verhalten zu sensibilisieren, auch für verantwortungsvolles Reisen“, betont der Sprecher.