Bei diesem Aufreger will einfach keine Ruhe einkehren: Die Bezirksbeiräte von Stuttgart-Birkach sehen in der Verglasung der Feierhalle auf dem Friedhof nur Murks und fordern einen sofortigen Baustopp – um Steuergelder zu schonen.

Birkach - Den Bezirksbeiräten aus Birkach wird es zu bunt. Sie haben fraktionsübergreifend einen Antrag formuliert, in dem sie einen Baustopp auf dem Friedhof fordern. Außerdem soll das Hochbauamt in der nächsten Sitzung vorsprechen. Hintergrund sind die Arbeiten an der Feierhalle auf dem Friedhof.

 

2017 hatte der Gemeinderat beschlossen, dass der Unterstand umgebaut werden soll, und dafür 60 000 Euro freigegeben, doch das aktuelle Ergebnis steht in der Kritik. Die eingesetzten Glasscheiben, die eigentlich vor Wind und Wetter schützen sollten, reichen nicht von oben bis unten, die Front ist nach wie vor offen. Ein rot-weißes Flatterband soll verhindern, dass Vögel an die Scheiben fliegen und sterben.

„In der Bevölkerung und bei den Fraktionen des Bezirksbeirats herrscht weitgehende Fassungslosigkeit über die von der Stadt bisher durchgeführten und wieder korrigierten Maßnahmen sowie über die vorgebrachten Begründungen zu deren Machbarkeit und Sinnhaftigkeit“, heißt es im Antrag. Bei einer Fortführung seien weitere Verschlimmbesserungen zu befürchten. Deshalb müsse alles auf den Prüfstand. „Es ist an Peinlichkeit nicht zu überbieten, was da läuft“, empörte sich Ulrich Fellmeth-Pfendtner (SPD).

Kein Steuergeld zum Fenster rauswerfen

Mit einem Baustopp will das Gremium erreichen, „dass keine weiteren Steuergelder zum Fenster hinausgeworfen werden“, so Anna Ventouri (Freie Wähler). Außerdem will das Gremium Auskunft darüber, wie viel das Ganze bislang überhaupt gekostet hat. „60 000 Euro waren das sicher nicht“, sagte Anna Ventouri. „Nö, waren’s auch nicht, habe ich mir sagen lassen“, erklärte die Bezirksvorsteherin Andrea Lindel dazu.

Eigentlich hätte über den Antrag bereits in der jüngsten Sitzung Anfang dieser Woche abgestimmt werden sollen, doch er war zu spät eingereicht worden und hatte es daher nicht mehr auf die Tagesordnung geschafft. Andrea Lindel versprach dennoch, „so schnell wie möglich“ Informationen einzuholen und den Antrag „als Druckmittel“ in der kommenden Sitzung wieder aufzurufen.