Mit der Umgestaltung der Aussegnungshalle ist ein angenehmes Umfeld für Besucher entstanden.

Wimsheim - Vor Kurzem hat die Gemeinde Wimsheim den Friedhof saniert und weitere Möglichkeiten für Urnenbestattungen geschaffen. Mit der Umgestaltung der Aussegnungshalle wurde ein vorläufiger Schlusspunkt unter die Arbeiten gesetzt. Seither besitzt die Halle außerdem eine Orgel, die die Gemeinde für 5000 Euro angeschafft hat.

 

Etwa ein Dutzend Beerdigungen finden jährlich auf dem Wimsheimer Friedhof statt. In der direkt am Eingang gelegenen Aussegnungshalle habe man ein angemessenes Umfeld für die Angehörigen und Besucher von Trauerfeiern schaffen wollen, sagt der Bürgermeister Mario Weisbrich. Neben der Orgel sei vor allem eine Heizung wichtig gewesen. Der Gemeinderat hatte im vergangenen Jahr entschieden, Infrarotstrahler anzubringen. Diese beruhen auf dem Prinzip der Strahlungswärme, die direkt auf die Menschen wirke. Ein Vorheizen der wenig genutzten Halle wird dadurch überflüssig. Rund 12 000 Euro hat die Gemeinde hierfür investiert.

Weitere 20 000 Euro flossen in die Erneuerung der Elektroanlagen sowie in die Neugestaltung der beiden Räume für die Verstorbenen mit einem neuen Anstrich und einer modernen LED-Beleuchtung, die die Räume sogar in verschiedenen Farbtönen ausleuchten kann. Das solle dafür sorgen, dass der ohnehin schon schwere Gang dorthin für die Angehörigen nicht durch die Kälte und Sterilität der Räume noch schwerer werde, heißt es vom Bürgermeister.

Sieben Bilder von Martin Boßert

Und noch etwas ist neu in den beiden Kammern, in denen die Angehörigen von ihren Verstorbenen Abschied nehmen können: An den Wänden hängen nun insgesamt sieben Bilder. Geschaffen hat sie der Wimsheimer Hobbymaler Martin Boßert. Der 70-jährige Unternehmer hat vor vielen Jahren mit dem Malen begonnen und das Handwerk dazu in der Leonberger Familienbildungsstätte gelernt. Zur Vorbereitung auf die Ausstattung der beiden Kammern habe er mit vielen Menschen gesprochen, erzählt er. „Das Wichtigste ist, dass die Hinterbliebenen Trost finden und wieder Mut fassen“, sagt er und fügt hinzu: „In jedem Bild steckt viel Hirnschmalz.“ Es sei keine einfache Aufgabe, für diese Räume Kunstwerke zu schaffen, sagt Mario Weisbrich. Er halte sie für sehr gelungen, weil sie einen Kontext zum Thema Tod und Abschied herstellen und Impulse und Trost in der Situation des Abschiednehmens geben.

Zum ersten Mal ertönte die Orgel unter den Händen des Wurmberger Organisten Benjamin Löw vor interessiertem Publikum. Darüber hinaus ist sie jedoch nicht für Vorführungen gedacht, sondern zur Begleitung von Trauerfeiern. Dies ist nötig geworden, weil sich der Kirchenchor, der oft Bestattungen musikalisch umrahmt hatte, mangels Nachwuchses aufgelöst hatte, wie Karin Britsch vom gleichnamigen Wurmberger Bestattungsinstitut erklärte. Allerdings gibt es auch eine Audio-Anlage, mit der auf Wunsch bestimmte Musikstücke eingespielt werden können.