Die Gebühren für die Nutzung von Gräbern gehen deutlich nach oben.

Renningen - Die Stadt Renningen bekommt in Zukunft einige neue Bestattungsformen, darunter Baumgräber und Gräber in einer Gemeinschaftsanlage, die von einer Genossenschaft einheitlich gepflegt wird. Daher hat die Stadt eine neue Friedhofssatzung ausgearbeitet. Im gleichen Zug wurden auch die Gebührensätze neu kalkuliert – denn die bisherige Kalkulation stammt noch aus dem Jahr 2003, die Gebühren selbst wurden zuletzt 2010 erhöht. In der Folge der neuesten Berechnungen klettern die Beiträge noch einmal deutlich nach oben. Der Gemeinderat hat die neue Satzung abgesegnet.

 

Die Kalkulation ergab, dass im Jahr 2017 nur 62 Prozent aller anfallenden Friedhofskosten durch die Gebühren reingeholt wurden, den Rest musste die Stadt zahlen. 2016 waren es noch 84 Prozent gewesen, erklärte Marcello Lallo, Leiter des Fachbereichs Bürger und Recht im Rathaus. Gleichzeitig werde der Gesamtaufwand im Friedhofsbereich in den nächsten Jahren noch einmal deutlich steigen. Die 84 Prozent aus dem Jahr 2016 werden zwar nicht mehr angestrebt, immerhin möchte die Stadt über die neuen Sätze aber einen Kostendeckungsgrad von knapp 72 Prozent erreichen. Und das bedeutet zum Teil eine erhebliche Kostensteigerung für die Nutzer.

900 statt 320 Euro für ein Urnenreihengrab

Vor allem die Gräber selbst werden spürbar teurer: Ein Reihengrab kostete bislang 510 Euro, zukünftig sind es 1140 Euro. Für ein Urnenreihengrab werden statt 320 Euro bald 900 Euro fällig. Weniger stark steigen die Kosten bei Gräbern für Kinder zwischen drei und zehn Jahren, sie liegen künftig bei 260 statt 160 Euro. Dagegen gehen die Kosten im Bereich Bestattung und Beisetzung zum Teil sogar zurück: Bestattungen für Verstorbene über zehn Jahre kosten fortan 620 statt 700 Euro, Beisetzungen von Aschen nur noch 290 statt vormals 500 Euro.

Ganz neu wurden die Gebühren für die neuen Grabformen festgesetzt. Zum Beispiel kostet ein Urnenrasengrab inklusive Pflege 1320 Euro, ein Baumurnengrab inklusive Pflege 1200 Euro. Diese Beträge wurden in die genannten Berechnungen aber noch nicht einbezogen, „da es hierfür noch keine Erfahrungswerte gibt“, so Lallo. In spätestens drei Jahren will die Stadt daher eine neue Kalkulation veranlassen.

Die Änderungen gelten ab dem 1. Januar 2020. Der Stadt entstehen durch die Änderungen Mehreinnahmen in Höhe von 70 000 Euro. Dem gegenüber stehen allerdings die hohen Investitionskosten für die Friedhofsstandorte Renningen und Malmsheim, ergänzte Lallo.