In Sigmaringen hat ein sehr emotionaler Prozess um die milliardenschwere Zeppelin-Stiftung begonnen.

Politik/Baden-Württemberg: Rüdiger Bäßler (rub)

Sigmaringen - Ist Albrecht von Brandenstein-Zeppelin, Urenkel des Luftschifferfinders Ferdinand von Zeppelin, berechtigt, die Rechtmäßigkeit der Friedrichshafener Zeppelin-Stiftung durch die Justiz überprüfen zu lassen? Nein, sagten im Vorfeld eines am Mittwoch begonnenen Prozesses vor dem Verwaltungsgericht Sigmaringen sowohl die Anwälte der Stadt Friedrichshafen als auch des Regierungspräsidiums Tübingen. Der adlige Kläger geht in Sigmaringen gegen das Land Baden-Württemberg vor, weil es seiner Auffassung nach rechtswidrig duldet, dass die Stadt Friedrichshafen die Dividendenerträge der Zeppelin-Industrie am Bodensee zur „Daseinsvorsorge“ gebraucht und nicht, wie in der ursprünglichen Stiftungsurkunde von 1908 festgehalten, zu wohltätigen Zwecken, was nichts anderes als ein Synonym von Mildtätigkeit sei. Die Stadt finanziert mit den Dividenden per Satzungsänderung von 2007 ihren Sozial-, Bildungs- und Kulturhaushalt.