Abriss der Rampe rückt näher: Die Stadträte der Grünen, FDP und der CDU wollen das Bauwerk an der Friedrichswahl abreißen lassen. Im kommenden Doppelhaushalt werden nun wohl erst einmal 250 000 Euro Planungsmittel bereitgestellt.

Stuttgart-Zuffenhausen - Die CDU nennt sie die größte Feinstaubfabrik Stuttgarts. Die Grünen sprechen von einem „Feinstaub-Brummer“: Die Rede ist von der Auffahrtsrampe zu den Bundesstraßen 10 und 27 an der Friedrichswahl. 460 Meter ist das Bauwerk lang, das täglich von rund 40 000 Fahrzeugen benutzt wird. Ohne Rampe würden also pro Jahr etwa sechs Millionen Kilometer Wegstrecke weniger zurückgelegt werden. Laut dem Amt für Umweltschutz könnten so jedes Jahr eine Tonne Feinstaub und 5,7 Tonnen Stickoxide vermieden werden.

 

Seit fast zwei Jahrzehnten kämpfen vor allem der Zuffenhäuser Bürgerverein und die Schutzgemeinschaft Krailenshalde dafür, dass die Auffahrtsrampe zurückgebaut wird. Immer wieder wurde das 30-Millionen-Euro-Projekt verschoben. Auch vor den Haushaltsberatungen 2013 hatten die Stadträte über den Abriss und die dann notwendige neue Anbindung der Heilbronner Straße an die B 10/27 diskutiert. Der damalige Baubürgermeister Matthias Hahn sah aber eigentlich bis 2024 „keinen finanziellen Spielraum“.

Nun könnte sich das Blatt gewendet haben. In den anstehenden Haushaltsberatungen zeichnet sich eine klare Mehrheit dafür ab, dass der Verwaltung in den kommenden zwei Jahren 250 000 Euro zur Verfügung gestellt werden, um „dort endlich weiter voran zu kommen“, heißt es in einem CDU-Antrag. Auch die Grünen und die FDP haben erneut einen Antrag für Planungsmittel in dieser Höhe gestellt.

Das Projekt kostet rund 30 Millionen Euro

Noch ist aber nicht ganz klar, wie dann der künftige Anschluss der Heilbronner Straße an die B 10/27 denn aussehen wird. Noch im Rennen sind zwei Optionen: Da wäre einmal die sogenannte Variante 8b, bei der die Fahrzeuge an der Friedrichswahl in einem Tunnel verschwinden sollen. Variante 6 sieht vor, dass die Stadtbahn unter die Erde verlegt wird. Letztere Alternative werde derzeit von der Verwaltung leicht favorisiert, sagte Verkehrsplaner Stephan Oehler schon 2013 im Ausschuss für Umwelt und Technik des Gemeinderats. Die Stuttgarter Straßenbahnen plädieren allerdings dafür, dass ihre Züge weiter an der Oberfläche fahren. Das Thema Barrierefreiheit ist bei Variante 6 noch nicht geklärt.

Mit den 250 000 Euro Planungsmitteln sollen nun die beiden Varianten „noch detaillierter einander gegenübergestellt und abgewogen werden“, heißt es bei der Stadtverwaltung. Letztendlich dauere die Planungsphase des 30-Millionen-Euro-Projekts dann etwa drei Jahre. Baubeginn könnte also 2019 sein, wenn im Doppelhaushalt 2018/2019 die notwendigen finanziellen Mittel bereit gestellt werden.

MEA-Brücke soll Feuerbach und Zuffenhausen entlasten

Die Verwaltung rechnet insgesamt mit einer Bauzeit von ungefähr vier Jahren. „Für die Maßnahme sind keine Zuschüsse nach dem Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz zu erwarten, weil keine wesentlichen verkehrlichen Verbesserungen entstehen. Lediglich für den Anschluss der MEA-Brücke sind voraussichtlich Zuschüsse möglich“, heißt es in einer Vorlage der Verwaltung an den Gemeinderat.

Sowohl die Variante 6 als auch 8b ermöglichen den Anschluss der sogenannten MEA-Brücke an die Bundesstraßen 10/27. Durch die direkte Anbindung des Feuerbacher Industriegebiets an die Bundesstraßen soll erreicht werden, dass die Schwieberdinger Straße in Zuffenhausen und die Wernerstraße in Feuerbach vom Verkehr entlastet werden.