Der DRK-Ortsverein feiert einen runden Geburtstag. Anderen zu helfen, ist damals wie heute die oberste Maxime der 29 aktiven Mitglieder. Seit einem Jahr gibt es außerdem wieder eine gut besuchte Jugendgruppe.

Friolzheim/Wimsheim - Leben retten und anderen helfen: Das ist es, was die Mitglieder des Deutschen Roten Kreuzes überall in der Bundesrepublik tun – in Friolzheim und Wimsheim nun schon seit 50 Jahren. Am Wochenende hat der Ortsverein sein großes Jubiläum mit einem Empfang für geladene Gäste am Samstag und einem großen Fest für alle am Sonntag gefeiert.

 

Zwar nicht ganz 50, aber immerhin schon 40 Jahre ist Marion Arnold, die stellvertretende Vorsitzende, dabei. Dabei ist sie, „einfach weil es Spaß macht, sich zu engagieren und den Leuten zu helfen“. Ob sich seit damals viel verändert hat? „Das natürlich“, sagt sie. Allein die Anforderungen an die Helfer hätten sich stark gewandelt. Früher habe es fast schon ausgereicht, einen Erste-Hilfe-Kurs zu belegen, um sich Sanitäter nennen zu dürfen. „Aber der Grundgedanke ist immer noch derselbe.“

Die Helfer vor Ort sind immer einsatzbereit

Den teilen auch die übrigen 28 aktiven Mitglieder des DRK-Teams, von denen fünf sogar feste Stammfahrer für die Gruppe Gruppe Helfer vor Ort (HVO) sind. Das Prinzip der HVO-Gruppen gibt es noch nicht ganz so lange, die in Friolzheim existiert seit 2008 (siehe Kasten). Ihre Mitglieder sind oft Tag und Nacht abrufbar und sind immer dann zur Stelle, sobald ein Notruf reinkommt. Auch Kevin Lang, der junge Bereitschaftsleiter, ist Teil dieser Gruppe. „Das ist ein tolles Gefühl, wenn man anderen Leute Hilfe leisten kann“, findet er. Und dass diese Hilfe nötig ist, belegen die Einsatzzahlen mehr als deutlich: 250 waren es in den vergangenen zweieinhalb Jahren.

Im Hinblick auf die Nachwuchsgewinnung geht es dem DRK wie vielen anderen Vereinen auch: Es ist schwer geworden. „Früher war es schon deshalb einfacher, weil es noch den Zivildienst gab“, erinnert sich Marion Arnold. „Natürlich hat man einige davon danach auch nie wiedergesehen“, ergänzt Inge Bauer, Schriftführerin im Verein. „Andere dagegen sind geblieben.“ Das FSJ, das für manche Vereine eine Alternative ist, um junge Menschen zu gewinnen, komme leider nicht infrage. „Die Voraussetzungen dafür bringen wir als so kleiner Ortsverein leider gar nicht mit.“

Seit einem Jahr gibt’s wieder eine Jugendgruppe

Ganz so schwarz sieht es dann aber doch nicht aus. Derzeit hat der Verein nämlich 16 ambitionierte Nachwuchshelfer in der Jugendgruppe. Eine umso beachtlichere Zahl, wenn man bedenkt, dass diese sich vor nicht ganz einem Jahr erst wieder neu gegründet hat. „Zwei oder drei Jahre hatten wir gar keine Jugendgruppe mehr“, erzählt Marica Bauer, Jugendleiterin. Das wollte sie auf jeden Fall ändern. „Wir haben dann eine Werbeaktion gestartet, und gleich zum ersten Termin sind zwölf Jugendliche aufgetaucht.“ Die meisten davon seien geblieben, und es kamen noch neue hinzu. Dort lernen die 4- bis 13-Jährigen – die Kleinen natürlich erst ganz spielerisch – die Grundschritte der Ersten Hilfe, wie man Verbände anlegt oder, im Fall der Jüngsten, wie man einen Notruf richtig absetzt. An dieser Arbeit hat Marica Bauer großen Spaß. Ob das nicht kompliziert ist bei so unterschiedlicher Altersstruktur? „Eigentlich gar nicht“, meint sie. „Denn die Älteren zeigen den Jüngeren, wie es geht, und lernen dabei selbst.“