Dem Pokalerfolg in Gummersbach folgte die vierte Niederlage in der Handball-Bundesliga in Serie. Frisch Auf Göppingen fehlt es im Angriff an jeglicher Durchschlagskraft – was nicht nur an den fehlenden personellen Alternativen liegt.

Wetzlar - Es war schon vor der Pause kein guter Auftritt, doch was Frisch Auf Göppingen in der Viertelstunde nach der Pause ablieferte, hatte mit Bundesliga-Handball herzlich wenig tun: Nur ein einziges Tor gelang in dieser Phase. Die HSG Wetzlar zog vom 12:12-Halbzeitstand auf 19:13 davon, am Ende stand vor 3523 Zuschauern ein 26:21 auf der Anzeigentafel der Rittal-Arena. „Der Filmriss nach der Pause war entscheidend, da hat es uns extrem an Durchschlagskraft gefehlt“, sagte Trainer Hartmut Mayerhoffer nach der vierten Bundesliga-Niederlage in Serie. Wie schon beim 25:24-DHB-Pokalerfolg vergangenen Mittwoch beim VfL Gummerbach war Torwart Daniel Rebmann (zwölf Paraden) bester Mann im Frisch-Auf-Dress. Nicht auflaufen konnte dagegen Rückraumspieler Sebastian Heymann, der in Gummersbach sechs Tore geworfen hatte. Den 20-Jährigen plagt eine Kapselverletzung im Knie. Beim nächsten Spiel am 4. November (16 Uhr) beim SC DHfK Leipzig soll Heymann genauso wie der angeschlagene Linksaußen Joscha Ritterbach (er wechselt nach der Saison zu Ligarivale GWD Minden) wieder dabei sein. Die Linkshänder Nemanja Zelenovic und Tim Sörensen fallen noch länger aus.

 

Mayerhoffer hofft auf Einigung mit Schiller

„Uns fehlen Wechselmöglichkeiten, das geht an die Substanz“, lautet eine der Erklärungen des Trainers für die Krise nach dem 8:2-Punkte-Traumstart. „Die unnötige Niederlage in Bietigheim war ein Knackpunkt, danach kam Unsicherheit auf.“ Bereits jetzt schon so gut wie klar ist, dass es den in Wetzlar erschreckend schwachen Spielmacher Allan Damgaard am Saisonende Richtung Dänemark zieht. Es fehlt offenbar nur noch die Unterschrift unter den Vertrag bei TTH Holstebro. Mit Torjäger Marcel Schiller (5/5 Tore in Wetzlar) laufen die Gespräche über eine mögliche Verlängerung seines am Saisonende auslaufenden Vertrags. Mayerhoffer: „Wir wissen, was wir an Marcel haben. Er weiß, was er an uns hat. Ich hoffe, dass es zu einer Einigung kommt.“

Nur Peric bei einer Nationalmannschaft

Zunächst aber steht harte Arbeit im Training an. Vorteil für Mayerhoffer: Nur Josip Peric ist für die bosnische Nationalmannschaft im Einsatz. Alle anderen gesunden Spieler stehen in der Länderspielpause zur Verfügung. Ob Mayerhoffer nach 0:8 Punkten in Serie nun eine schärfere Tonart anschlägt? „Ich bin Pragmatiker“, sagt der 49-Jährige, „ich werde nicht herumbrüllen, aber die Defizite klar und deutlich ansprechen und akribisch daran arbeiten. Vor allem unser Tempospiel müssen wir intensivieren.“