Nach einer 8:0-Punkte-Serie geht Frisch Auf Göppingen selbstbewusst ins baden-württembergische Handball-Derby gegen die Rhein-Neckar Löwen. Zudem herrscht nun Klarheit, mit welchem Torwartgespann die Grün-Weißen in die neue Runde starten.

Sport: Jürgen Frey (jüf)

Göppingen - Einen stimmungsvollen Saisonhöhepunkt schon vor Augen, aber davor galt es eine lästige Pflichtaufgabe noch zu erledigen. Vor dieser selten einfachen Herausforderung stand Frisch Auf Göppingen gegen die Eulen Ludwigshafen – und die Mannschaft von Trainer Hartmut Mayerhoffer hat sie mit einem 30:26(16:12)-Arbeitssieg gemeistert. „Das war das erwartet schwere Spiel gegen ein Team, das immer maximalen Kampf zeigt“, sagte Mayerhoffer nach dem Erfolg vor 4000 Zuschauern in der EWS-Arena. „Wir haben unsere Chancen nicht genutzt, deshalb sind wir nicht klarer weggezogen.“ Erschwerend hinzu kamen die starken Paraden von Eulen-Keeper Stefan Hanemann (früherer Junioren-Nationaltorwart von der HSG Konstanz) und Zuordnungsprobleme in der Abwehr. Die Folge: Zu viele Gegentore kassierte Frisch Auf vom Kreis. „Es war ein komisches Spiel, aber am Ende zählt nur der Sieg. Jetzt freuen wir uns alle sehr auf den Derby-Kracher gegen die Rhein-Neckar Löwen“, sagte Linksaußen Marcel Schiller, mit acht Toren (davon zwei Siebenmeter) erfolgreichster Werfer vor dem starken Rechtsaußen Marco Rentschler (5). Der Härtetest gegen die Löwen steigt an diesem Samstag (20.30 Uhr/EWS-Arena). Es gibt noch Stehplatzkarten für dieses Baden-Württemberg-Duell.

 

Torwart Kastelic kommt aus Zagreb

Eine gute Nachricht hatte es schon vor dem Spiel gegen die Eulen gegeben. Frisch Auf gab die Vertragsverlängerung mit Torwart Daniel Rebmann bis 2021 bekannt. Der 24-Jährige wird mit dem slowenischen Nationaltorwart Urh Kastelic (22) ein – ungewöhnlich junges – Gespann in der neuen Runde bilden. „Urh ist eines der aufstrebendsten Talente in Europa und bringt Champions-League-Erfahrung bei HC Zagreb mit“, sagte der Sportliche Leiter Christian Schöne zu der Neuverpflichtung.

Kastelic war von 2012 bis 2017 beim slowenischen Topclub RK Celje unter Vertrag, wurde aber zu Ausbildungszwecken ab dem Jahr 2013 an die Vereine Slovan Ljubljana, Branik Maribor und Pick Szeged ausgeliehen. Seit dem Sommer 2017 spielt er für den kroatischen Spitzenverein HC Zagreb, mit dem er den Meistertitel holte und und Champions League-Einsätze absolviert. Aktuell macht er durch seine Klasseleistungen in der europäischen Königsklasse auf sich aufmerksam. So brachte er beispielsweise Mitte September die Werfer des deutschen Meisters SG Flensburg-Handewitt zur Verzweiflung und war entscheidender Mann für den 31:29-Auswärtssieg von Zagreb in Flensburg.

Prost geht nach sechs Jahren

„Ich freue mich sehr, dass Urh unsere Mannschaft ab der nächsten Saison verstärkt. Trotz seines noch jungen Alters bringt er schon Einiges an internationaler Erfahrung mit und hat seine Klasse in der aktuellen Champions League-Saison bereits gezeigt. Mit seinem Anspruch, sich stetig weiterentwickeln zu wollen und zu einem der besten Torhüter reifen zu wollen, passt er perfekt in unser Team“, sagte Trainer Mayerhoffer.

„Für mich stellt die deutsche Bundesliga nach meinen Einsätzen in der Champions League die nächste große Herausforderung dar und ich bin glücklich, dass ich die Chance wahrnehmen kann, in der besten Handball-Liga der Welt zu spielen“, erklärte Kastelic. Klar ist durch diese Entscheidung von Frisch Auf, dass Primoz Prost den Verein nach sechs Jahren verlassen wird. Wohin es den 34-jährigen Slowenen zieht, ist offen. „Primoz ist ein Teamplayer. Er wird bis zum Saisonende alles geben“, ist sich der Sportliche Leiter Schöne sicher.