Wochenend-Magazin: Markus Brauer (mb)

Fronleichnam und Protestanten

Die Protestanten empfanden das Fest lange als „gegenreformatorische Machtdemonstration“. Vor allem in konfessionell gemischten Gebieten kam es immer wieder zu Spannungen.

 

Seit es christliche Gemeinden gibt, wird das Abendmahl gefeiert. Als Danksagung (von griechisch „eucharistéo“) ist es eine der grundlegenden Ausdrucksformen des christlichen Glaubens. Alle Kirchen sehen in ihm eine Erinnerungsfeier an das letzte Mahl Jesu mit seinen Jüngern vor seiner Verhaftung und Kreuzigung. Allerdings wird das, was im Abendmahl geschieht, und die Weise, wie Christus gegenwärtig ist, theologisch sehr unterschiedlich gedeutet.

„Communio“ – Gemeinschaft im Abendmahl

Die Katholische Kirche spricht von der Eucharistie, in der die Gläubigen die Kommunion empfangen (von lateinisch „communio“, Gemeinschaft). Durch die Einsetzungsworte des Priesters im Hochgebet wird das Brot zum Leib und der Wein zum Blut Christi gewandelt (sogenannte Transsubstantiation, lateinisch für Wesensverwandlung).

Luther, Zwingli, Calvin

Martin Luther war der Auffassung, dass Christus in Brot und Wein körperlich zugegen ist (sogenannte Realpräsenz).

Bischof Robert von Lüttich führte das Fest für sein Bistum im Jahr 1246 ein. Im Jahr 1264 legte Papst Urban IV. fest, Fronleichnam am zweiten Donnerstag nach Pfingsten zu feiern. Papst Johannes XXII. (1316-1334) sorgte dafür, dass das Fest in der gesamten abendländischen Kirche gefeiert wird. Die Prozessionen entstanden in Deutschland. 1279 gilt als das Jahr der ersten Fronleichnamsprozession, die in Köln stattfand.

Fronleichnam und Ökumene

Fronleichnam und Protestanten

Die Protestanten empfanden das Fest lange als „gegenreformatorische Machtdemonstration“. Vor allem in konfessionell gemischten Gebieten kam es immer wieder zu Spannungen.

Seit es christliche Gemeinden gibt, wird das Abendmahl gefeiert. Als Danksagung (von griechisch „eucharistéo“) ist es eine der grundlegenden Ausdrucksformen des christlichen Glaubens. Alle Kirchen sehen in ihm eine Erinnerungsfeier an das letzte Mahl Jesu mit seinen Jüngern vor seiner Verhaftung und Kreuzigung. Allerdings wird das, was im Abendmahl geschieht, und die Weise, wie Christus gegenwärtig ist, theologisch sehr unterschiedlich gedeutet.

„Communio“ – Gemeinschaft im Abendmahl

Die Katholische Kirche spricht von der Eucharistie, in der die Gläubigen die Kommunion empfangen (von lateinisch „communio“, Gemeinschaft). Durch die Einsetzungsworte des Priesters im Hochgebet wird das Brot zum Leib und der Wein zum Blut Christi gewandelt (sogenannte Transsubstantiation, lateinisch für Wesensverwandlung).

Luther, Zwingli, Calvin

Martin Luther war der Auffassung, dass Christus in Brot und Wein körperlich zugegen ist (sogenannte Realpräsenz).

Nach reformiertem Verständnis (Hulderych Zwingli, Jean Calvin) ist das Abendmahl nur ein Zeichen (Symbol) für die Gegenwart Gottes. Die evangelischen Kirchen sprechen statt von Eucharistie von Abendmahl, um den Zusammenhang der Feier mit dem letzten Mahl Jesu deutlich zu machen.

Während in der Katholischen Kirche die Eucharistie fester Bestandteil eines jeden Gottesdienstes ist, feiern Protestanten das Mahl weniger häufig, aber wenigstens einmal im Monat.

Fronleichman und Brot

Brot – Heilsgabe und Zeichen Gottes

Wie in den meisten Ackerbaukulturen bildete das Brot auch in biblischen Zeiten das wichtigste Nahrungsmittel. Eine gute Getreideernte sicherte bei Sumerern, Ägyptern, Israeliten, Persern, Griechen und Römern das Überleben. Eine schlechte Ernte führte zu Hungersnot und massenhaftem Tod. Angesichts der Abhängigkeit von den Launen der Natur bildete sich eine religiös-kultische Verehrung des Brotes heraus, das in einem metaphorischen Sinn als Heilsgabe und Zeichen der Zuwendung Gottes oder der Götterwelt gedeutet wurde.

„Ich bin das Brot des Lebens“

In der Bibel wird Brot als symbolische Nahrung verstanden, die nicht nur den Leib, sondern auch die Seele nährt und stärkt. „Ego sum panis vitae“(„Ich bin das Brot des Lebens“) sagt Jesus von sich im Neuen Testament (Johannesevangelium, Kapitel sechs, Vers 35). Christus, der Gesalbte, ist der Mittler zwischen Himmel und Erde, Schöpfer und Mensch, der inkarnierte Sohn Gottes, der als lebendiges Brot vom Himmel kommt.

Seinen sakralen Höhepunkt hat diese Brot-Symbolik im christlichen Abendmahl, in dem das Brot den Leib des auferstandenen Christus, das heißt seine reale Gegenwart in der Welt und die Gemeinschaft mit ihm im Abendmahl darstellt.