Wochenend-Magazin: Markus Brauer (mb)

Brot – Heilsgabe und Zeichen Gottes

Wie in den meisten Ackerbaukulturen bildete das Brot auch in biblischen Zeiten das wichtigste Nahrungsmittel. Eine gute Getreideernte sicherte bei Sumerern, Ägyptern, Israeliten, Persern, Griechen und Römern das Überleben. Eine schlechte Ernte führte zu Hungersnot und massenhaftem Tod. Angesichts der Abhängigkeit von den Launen der Natur bildete sich eine religiös-kultische Verehrung des Brotes heraus, das in einem metaphorischen Sinn als Heilsgabe und Zeichen der Zuwendung Gottes oder der Götterwelt gedeutet wurde.

 

„Ich bin das Brot des Lebens“

In der Bibel wird Brot als symbolische Nahrung verstanden, die nicht nur den Leib, sondern auch die Seele nährt und stärkt. „Ego sum panis vitae“(„Ich bin das Brot des Lebens“) sagt Jesus von sich im Neuen Testament (Johannesevangelium, Kapitel sechs, Vers 35). Christus, der Gesalbte, ist der Mittler zwischen Himmel und Erde, Schöpfer und Mensch, der inkarnierte Sohn Gottes, der als lebendiges Brot vom Himmel kommt.

Seinen sakralen Höhepunkt hat diese Brot-Symbolik im christlichen Abendmahl, in dem das Brot den Leib des auferstandenen Christus, das heißt seine reale Gegenwart in der Welt und die Gemeinschaft mit ihm im Abendmahl darstellt.