In einer britischen Stadt im Nordwesten Großbritanniens kämpften Eltern um das Leben ihres fünfjährigen Sohnes Charlie. Nach seinem Tod sendet seine Mutter eine Botschaft an alle Eltern.

Stuttgart - Das Facebook-Posting einer trauernden Mutter bewegt die Community. „Gestern Abend um 23.14 nahm mein bester Freund, mein ein und alles, Charlie, seinen letzten Atemzug“, schreibt Amber Schofield über ihren Sohn. Der fünfjährige Charlie starb an den Folgen seiner Krankheit. Zwei Jahre kämpfte er gegen Krebs.

 

Auf der Facebook-Seite „Charlie’s Chapter“ (Charlies Kapitel) dokumentierte seine seine Mutter den Alltag des kleinen Briten und rief zu Spenden für eine Lebertransplantation auf. Am Samstag verlor die Familie den Kampf, der Fünfjährige verstarb. „Er schlief friedlich in meinen Armen ein, die Arme seinen Vaters um uns gelegt“, schreibt Schofield.

„Nun ist es Zeit zu fliegen“

„Die Welt hat einen unglaublichen kleinen Jungen verloren. Charlie, du gabst mir die Chance eine Mama zu sein. Du warst nicht nur für uns eine Inspiration, sondern für Tausende Menschen weltweit. Du hast mir gezeigt, was Liebe wirklich bedeutet, Charlie. Nun ist es Zeit zu fliegen, ich bin so stolz auf dich. Du hast so hart gekämpft.“ Auf Facebook veröffentlichte Schofield ein Bild der Kleinfamilie aus Church in der englischen Grafschaft Lancashire. Ihr Sohn trägt Engelsflügel.

Am Tag zuvor postete Amber Schofield bereits ein Bild und schrieb dazu: „Es wird das letzte Bild von Charlie sein.“ Der Junge war abgemagert und kraftlos. Dann erzählt sie von den berührenden Worten ihres Sohnes. „Mami, es tut mir so leid“, soll Charlie gesagt haben und brach seiner Mutter damit das Herz. Offenbar tat es ihm leid, dass er sich wieder ganz normal bewegen wollte und dass er das Gefühl hatte, lästig zu sein.

„Kein Kind sollte diese Gefühle haben“, schreibt seine Mutter daraufhin und sendet eine emotionale Botschaft an die Leser: „Haltet eure Babys fest, kuschelt mit ihnen und küsst sie ganz viel. Ihr wisst nicht, wie viel Glück ihr habt. Wir halten das Leben für selbstverständlich“.

Eltern stoppen Spendenaktion

Laut der britischen Zeitung „The Sun“ wurde bei Charlie im Februar 2016 ein seltener Tumor gefunden, der in der Leber beginnt. Seit seiner Diagnose sammelten seine Eltern Amber Schofield und Ben Proctor Geld für eine Lebertransplantation in einer Kinderklinik in Ohio. Es folgten Operationen und mehrere Runden Chemotherapie.

Als sie erfuhren, dass die Transplantation drei Mal so viel kosten würde, wie ursprünglich gedacht, mussten sie sich eingestehen, dass sie das Geld nicht mehr rechtzeitig aufbringen würden. Sie stoppten die Spendenaktion. 855.000 britische Pfund, umgerechnet etwa 1 Million Euro hätten sie aufbringen müssen – zu dem Zeitpunkt hatten sie 190.000 Pfund, der Krebs hatte sich ausgebreitet und der Junge war am Ende seiner Kräfte.